- Christian I.
Christian I., König von Dänemark, Schweden und Norwegen, aus dem Hause Oldenburg, geb. 1425, regierte von 1448–81. C. II., König von Dänemark, Schweden und Norwegen, des Vorigen Enkel, geb. 1481, der Böse genannt, König seit 1513, suchte den Adel und die hohe Geistlichkeit mit Hilfe der Bürger und Bauern niederzuhalten; den schwed. Adel, welcher der Vereinigung mit Dänemark abhold war, beugte er durch die massenhafte Hinrichtung zu Stockholm, verlor aber doch die schwed. Krone durch den von Gustav Wasa geleiteten Volksaufstand. Seine Gewaltthätigkeiten gegen den dän. Adel bewirkten eine Empörung in Jütland und der König floh übereilt in die Niederlande; 1532 machte er einen Versuch auf Norwegen, wurde aber gefangen, 12 Jahre lang in engem Gewahrsam gehalten, und erst nachdem er allen Ansprüchen entsagt hatte, losgelassen und mit Kallundborg belehnt; er st. 20. Jan. 1559. C. III., König von Dänemark und Norwegen, geb. 1503, regierte von 1533–59; er führte die Reformation mit Gewalt ein, indem er den Adel durch einen Antheil an den Kirchengütern gewann. C. IV., geb. 1577, König von 1588–1648, wollte Dänemark auf Kosten Deutschlands für das verlorene Schweden entschädigen, kam deßwegen den norddeutschen Prot. gegen den Kaiser zu Hilfe, wurde aber von Tilly und Wallenstein nach Dänemark zurückgeschickt. Seine Einmischung gegen Schweden nach Gustav Adolfs Tod fiel ebenfalls unglücklich aus, dagegen gewann er 1643 über den Schweden einen Seesieg. Seine Regierung wurde dadurch wichtig für Dänemark, daß er den Handel der Dänen nach Amerika und Ostindien zu befördern bemüht war; er st. 28. Febr. 1648. C. V., geb. 1646, regierte von 1670–99. C. VI., regierte von 1730–46, ein sehr verschwenderischer Herrscher. C. VII., geb. 1749, Sohn Friedrichs V., kam 1766 zur Regierung, wurde wegen seiner Geistesschwäche zuerst von dem Grafen Bernstorff, dann von Struensee beherrscht (s. Bernstorff und Struensee); nach dessen Sturz und der Verstoßung der Königin Mathilde Karoline, einer engl. Prinzessin, trat Bernstorff wieder ein; seit 1784 war der Kronprinz Friedrich Mitregent; C. st. den 13. März 1808 zu Rendsburg. C. VIII., geb. 18. Sept. 1786, vermählte sich 1806 mit einer Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin, nach der Scheidung von ihr 1812 mit Karoline Amalie von Holstein-Augustenburg. 1813 war er Statthalter in Norwegen; als im Kieler Frieden 1814 Norwegen an Schweden abgetreten werden sollte und das norweg. Volk dagegen seine frühere Selbstständigkeit in Anspruch nahm, stellte sich der Prinz an die Spitze der Bewegung, ließ sich zum König ausrufen und gab die mit den Ständen verabredete, noch jetzt in Norwegen geltende Verfassung. Die schwed. Uebermacht zwang ihn jedoch bald zur Niederlegung der Krone und zur Rückkehr nach Dänemark, dessen Thron er den 3. Nov. 1839 bestieg. Er regierte absolut wie seine Vorfahren und gab durch den »offenen Brief« vom 8. Juli 1846 Veranlassung zum offenen Ausbruch der Schleswig-Holsteinischen Streitfrage; st. 20. Jan. 1848.
http://www.zeno.org/Herder-1854.