Hölle

Hölle

Hölle, bezeichnet im Allgemeinen den Gegensatz zum Himmel, somit einen Ort und Zustand der Pein und Unseligkeit. In diesem Sinne kennen die meisten ausgebildeteren Religionen eine H. u. die christl. Theologen bequemen sich ihnen an, insofern sie zur H. häufig auch das Fegfeuer (s. d.) und die sog. Vor-H. rechnen, in welche Christus nach vollbrachtem Erlösungswerk hinabfuhr, um die Seelen der Gerechten des alten Bundes, die als mit der Erbsünde behaftet vorher nicht in den Himmel hatten eingehen können, abzuholen. Im engeren Sinne dagegen unterscheidet sich die H. gemäß dem kirchl. Lehrbegriff von allen andern Auffassungen, indem die H. kein Ort od. Zustand der Reinigung u. Läuterung, sondern lediglich ein Strafort und zweitens das ewige Gefängniß der gefallenen Engel u. verdammten Menschen ist. Für das Vorhandensein der H. sowie für die Ewigkeit der H.n-strafen sprechen zahlreiche u. unwiderlegbare Bibelstellen, die Glaubensbekenntnisse, mit großem Nachdruck namentlich das athanasische, nicht minder der Begriff der Sünde, die Möglichkeiten der menschl. Natur u. die Gerechtigkeit Gottes; – gegen sie die Vernünftler aller Zeiten, seitdem Origenes die Ewigkeit der H.nstrafen angefochten hat, insbesondere seitdem die Reformatoren die Lehre vom Fegfeuer weggeworfen haben. Die H.nstrafen werden mit den furchtbarsten Farben gemalt, in Peinen des Gefühles (vorherrschend sinnliche) und Peinen des Verlustes (vorherrschend geistige) eingetheilt und zwar in der Art, daß Jeder damit am meisten gequält wird, womit er am meisten gesündigt hat. Endlich ist zu bemerken: 1) über das Wo der H. ist nichts Bestimmtes geoffenbart, doch verlegten die ältesten Theologen dieselbe meist ins Innere des Erdballes; 2) die Annahme, daß auch gefallene Engel sinnl. Qualen leiden, namentlich Feuerqualen, war früher fast allgemein; 3) die Lehre, daß die unterste H. und das Vollmaß der Strafe erst nach dem jüngsten Gericht sich erschließe, ist in der Offenbarung begründet. Im N. Test. wird H. oft = Gehenna gebraucht, im Alten dagegen bezeichnet letzteres eine Schlucht bei Jerusalem, wo Juden dereinst dem Moloch Menschenopfer darbrachten und welche später zur Hauptkloacke von Jerusalem wurde, in der man beständig ein Feuer unterhielt, um verpestende Dünste zu zersetzen.


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  • Holle — in »Frau Holle«: Der Name der Sagen und Märchengestalt beruht auf dem unter ↑ hold dargestellten Adjektiv mhd. holt, ahd. hold »günstig, gnädig; ergeben, dienstbar, treu«. Ahd. holda und mhd. holde bezeichnen einen ‹guten› weiblichen Geist,… …   Das Herkunftswörterbuch

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  • Holle [4] — Holle, Berthold von H., deutscher Dichter des 13. Jahrh., der zwischen 1250 u. 1260 dichtete. Erhalten von ihm ist die epische Dichtung Crane, die ursprünglich 5700 Verse enthielt; Bruchstücke sind vom Demantin u. Darifant übrig. Die Sprache… …   Pierer's Universal-Lexikon

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