- Gmelin
Gmelin, deutsche Gelehrtenfamilie. Joh. Georg G., berühmter Botaniker, geb. zu Tübingen 1709, kam 1727 nach Petersburg, wo er 1731 Prof. der Chemie und Naturgeschichte wurde, bereiste im Auftrag des Kaisers Sibirien von 1733–43, kehrte 1747 in sein Vaterland zurück, ward hierauf Prof. der Botanik und Chemie zu Tübingen, u. st. daselbst 1755. Seine Hauptwerke sind: »Flora Sibirica«, 4 Thle., Petersburg 1747–70, und »Reisen durch Sibirien«, 4 Bde., Petersb. 1742. – Phil. Friedr. G., des Vorigen Bruder, gelehrter Chemiker und Botaniker, geb. zu Tübingen 1721, seit 1744 Arzt daselbst, 1750 außerordentl. Prof. der Medizin, 1755 ordentl. Prof. der Botanik und Chemie, st. 1768. Schrieb unter anderm »Otia botanica«, Tübingen 1760. – Joh. Friedr. G., Sohn des Vorigen, geb. zu Tübingen 1746, ausgezeichneter Naturforscher, bereiste Holland u. England, ward Prof. der Medizin zu Göttingen, wo er 1804 st. Seine Schriften sind zahlreich in allen Zweigen der Naturwissenschaften. – Samuel Gottlieb G., Neffe der 2 Erstgenannten, geb. 1744 zu Tübingen, bereiste Holland und Frankreich, ward 1767 Prof. zu Petersburg, machte mit Pallas, Göldenstedt und Lepechin eine naturwissenschaftl. Reise durch Rußland, wo er besonders die Gegenden am kaspischen Meere, an der Wolga und dem Don untersuchte, und st. als Opfer seiner Unternehmung 1774 in tatarischer Gefangenschaft. »Historia fucorum«, Petersb. 1768; »Reisen durch Rußland«, 4 Bde, Petersb. 1770–84, mit vielen Kupfern. – Ferdinand Gottlieb von G., geb. 1782 zu Tübingen, 1805 Prof. der Naturgeschichte und Medizin daselbst, wo er 1848. st. »Allgemeine Pathologie des menschlichen Körpers«, Stuttgart 1813, 2. Aufl. 1821; »Allgemeine Therapie«, Tübingen 1830; »Kritik der Prinzipien der Homöopathie« 1835. – Christian Gottlob G., Bruder des Vorigen, geb. zu Tübingen 1792, Prof. der Chemie u. Pharmacie in Tübingen, gilt als einer der gelehrtesten Chemiker. »Versuche über die Wirkungen des Baryts, Strontians, Platins etc.«, Tüb. 1824; »Einleitung in die Chemie«, 2 Bde., 1833–37. – Karl Christian G., geb. zu Badenweiter, bad. Hof- und Medizinalrath, Prof. der Naturgeschichte u. Botanik zu Karlsruhe, schrieb »Flora Badensis«, 4 Bde., Karlsruhe 1805–26; »Gemeinnützige Naturgeschichte«, 2. Aufl. Mannheim 1839. – Leopold G., Sohn des Johann Friedr., geb. zu Göttingen 1786, seit 1812 Prof. der Chemie in Heidelberg, wurde Geh. Hofrath, seit 1851 Geh. Rath, st. 1853 zu Heidelberg. Besonders bekannt das: »Handbuch der theoretischen Chemie«, 4. Aufl. Heidelberg 1841–52, 5 Bde.
http://www.zeno.org/Herder-1854.