Gelübde

Gelübde

Gelübde, lat. vota als freiwillige Selbstverpflichtungen zu Gottes Ehre, Gatten die Hebräer, bei denen das G.opfer sowie das Nasiräat, d.h. das G., sich von allen berauschenden Getränken zu enthalten, die Haare wachsen zu lassen und keinen todten Körper zu berühren, häufig vorkamen. Auch in der Iliade werden G. erwähnt, die Griechen lösten dieselben durch Opfer, Abschneiden der Haupthaare u.s.f., bei den Römern legten G. den Grund zu den meisten Tempeln. Kurz, wo die Religion dem Dankgefühl u. den Wünschen der Sterblichen höhere Weihe verleiht, treibt sie zu G.n; im Christenthum spielten G. bei Entstehung u. in Fortbestand religiöser Vereine die Hauptrolle, G. haben zahllose Stiftungen der verschiedensten Art ins Leben gerufen. Man unterscheidet bedingte und unbedingte, einfache u. feierliche etc. G. Die Kloster-G.: Armuth, Keuschheit, Gehorsam sind weltbekannt. G. hören auf verbindlich zu sein 1) durch phys. und moralische Unmöglichkeit der Erfüllung; 2) durch Zwang od. 3) Mangel freier Einsicht und Ueberlegung des Gelobenden; 4) durch Nichtigkeitserklärung der Angehörigen eines Gelobenden; 5) durch Benachtheiligung der Rechte anderer u. endlich 6) durch Dispensation des Papstes sowie durch Dispensation, Aufschub oder Umwandlung des G. von Seite des Bischofes.


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  • Gelübde — Gelübde. Der Schiffer, vom Sturme in ein unbekanntes Meer verschlagen, der Pilger in finsterer Nacht auf rauhen Pfaden, der Wanderer in der Wüste, der die Oase und die labende Cisterne verfehlt, der Kranke an der Todespforte, wendet sich in… …   Damen Conversations Lexikon

  • Gelübde — Gelübde,das:1.⇨Versprechen(1)–2.einG.ablegen/leisten/tun:⇨versprechen(I,1) Gelübde→Versprechen …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Gelübde — (Votum), 1) jedes feierliche Versprechen an Gott, etwas zu thun od. zu lassen, z.B. bei der Taufe, Confirmation, Beichte: 2) Zusage od. Versprechen, ein gewisses willkührliches, von Gott nicht gefordertes Verhalten zur besonderen Verehrung Gottes …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gelübde — (lat. Votum) heißt im allgemeinen jedes mit einer gewissen Feierlichkeit gegebene Versprechen, im besondern aber ein der Gottheit geleistetes Versprechen, die Zusage einer Leistung des Menschen für den Fall der Gewährung einer Bitte.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gelübde — ↑Votum …   Das große Fremdwörterbuch

  • Gelübde — Sn std. (11. Jh.), mhd. gelübede, ahd. gilubida Stammwort. Verbalabstraktum zu geloben. ✎ RGA 10 (1998), 662 664. deutsch s. geloben …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gelübde — »(Gott oder bei Gott gegebenes) Versprechen«: Das Substantiv mhd. gelüb‹e›de, ahd. gilubida gehört zu dem unter ↑ loben behandelten Präfixverb »geloben« und meint eigentlich »Gelöbnis« …   Das Herkunftswörterbuch

  • Gelübde — Ein Gelübde (von althochdeutsch gilubida: „geloben“) ist ein feierliches abgelegtes Versprechen, sich an eine Regel zu halten oder einen Vorsatz (zum Beispiel eine Pilgerreise) zu erfüllen. Der Begriff wird häufig im religiösen Zusammenhang… …   Deutsch Wikipedia

  • Gelübde — Gelöbnis; Ehrenwort; Verpflichtung; Erklärung; Schwur; Bekräftigung; Bund; Eid; Versprechen; Aufgabe; Zusage * * * Ge|lüb|de [gə lʏpdə] …   Universal-Lexikon

  • Gelübde — 1. Gelübde bricht alle Rechte. (S. ⇨ Gedinge 1 u. 3.) – Graf, 24, 263. Mhd.: Glübde bricht alles recht. (Rössler, I, 105.) 2. Gelübde bricht Landrecht. – Pistor., IX, 71; Simrock, 3368. 3. Gelübde macht Schuld. – Körte, 1991. 4. Heimlich Gelübde… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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