- Philipp [1]
Philipp, griech. Philippos, Name 3 macedon. Könige. P. I., um 450 v. Chr., ist ohne Bedeutung, dagegen P. II., Sohn des Amyntas, der Gründer der macedon. Größe. Derselbe schwang sich 359 auf den Thron, schuf mit Einsicht u. Beharrlichkeit ein Heer u. regelmäßige Finanzen, vereinigte Macedonien, unterwarf die benachbarten illyr. und thrac. Stämme und bemächtigte sich hierauf der griech. Freistädte an den macedon. Küsten, zu deren Unterstützung Demosthenes vergebens die Athener aufrief. Die Unruhen in Thessalien gaben ihm Gelegenheit, sich dieses wichtige Land dienstbar zu machen, die heil. Kriege gegen die Phocenser (s. Phocis) sich in Mittelgriechenland festzusetzen, und als endlich Athen und Theben mit einigen kleineren griech. Republiken zu den Waffen griffen, erkämpfte P. 338 bei Chäronea die Oberherrschaft über Griechenland. Er mißbrauchte sie nicht, sondern ließ sich auf einem Tage zu Korinth zum Oberbefehlshaber einer nationalen, gegen Persien gerichteten Unternehmung erklären, wurde aber 336 von dem Macedonier Pausanias aus Privatrache ermordet. – P. III., Nachkomme des Demetrius Poliorketes, bestieg 221 v. Chr. den Thron, bewies Feldherrntalent und Staatsklugheit, machte sich aber bald bei allen Griechen verhaßt, statt sie als Bundesgenossen zu gewinnen. Seine Kriege gegen Messenier, Aetolier und Illyrier hatten keine entscheidenden Erfolge, und als sich die Römer einmischten, verlor er 197 die Schlacht bei Kynoskephalä und mußte alle Eroberungen abtreten; er st. 179 mit Rüstungen gegen die Römer beschäftigt.
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