- Macedonien
Macedonien, Land nördl. von Griechenland, an Thessalien, Epirus, Illyrien, Thracien und das ägeische Meer gränzend, jetzt die türk. Provinz Filiba Vilajeti mit 700000 meist griech. E. auf etwa 800 QM. Es ist von den Ausläufern des Hämus erfüllt, in den Thälern u. Ebenen von großer Fruchtbarkeit. Die alten Macedonier gehörten größtentheils dem illyr. Stamme an, erhielten aber eine dorische Colonie, deren Anführer Karanus im 9. Jahrh. v. Chr. das Königthum gestiftet haben soll. Als die Perser den Krieg gegen Griechenland eröffneten, anerkannte M. ihre Oberherrlichkeit, die mit dem griech. Siege bei Platää aufhörte. Zur Zeit des peloponnes. Krieges hatte M. bereits Einfluß auf die griech. Angelegenheiten, gewann aber erst durch König Philipp II. (359 bis 336 v. Chr.), der M. geeinigt hatte, die Oberhand, ebenso sehr durch dessen politische Klugheit als durch die von ihm geschaffene taktische Ueberlegenheit des macedon. Heeres. Unter Alexander d. Gr. (336–320 v. Chr.) wurde Asien bis zum Indus erobert, aber nach seinem Tode zerfiel das Reich u. M. wurde eine selbständige Monarchie, die bis zu ihrem Untergange auf Griechenland einen bestimmenden Einfluß übte. Zuerst herrschte die Dynastie Antipaters, eines Feldherrn Alexanders d. Gr., hierauf die des Demetrius Poliorketes; Philipp II. schloß mit Hannibal ein Bündniß gegen die Römer, unterstützte denselben aber in dem entscheidenden Augenblicke nicht u. wurde von den Römern 189 v. Chr. auf das eigentliche M. beschränkt. Sein Sohn Perseus unterlag 171 bei Pydna, die Römer verwandelten M. in 4 tributpflichtige Republiken, u. als die Nation bis 149 v. Chr. verzweifelte Anstrengungen für ihre Selbständigkeit machte, vernichteten od. exilirten die Römer den Adel und M. wurde Provinz.
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