Sonnenfinsterniß

Sonnenfinsterniß

Sonnenfinsterniß entsteht zur Zeit des Neumondes dann, wenn die Knotenlinie der Mondsbahn (s. Mond) in die Richtung von der Sonne zur Erde, oder ihr nahe fällt, indem dann der Mond in gerader Linie zwischen Erde und Sonne steht und letztere ganz oder zum Theil bedeckt. Die Erscheinung zeigt sich dann so, daß der Mond als dunkle Scheibe vor der Sonnenscheibe von Westen nach Osten hinzieht. Die S. ist entweder eine totale, wo die ganze Sonnenscheibe bedeckt wird, was für diejenigen Orte der Erde der Fall ist, die vom Kernschatten des Mondes getroffen werden; oder eine partiale, wo nur ein Theil der Sonnenscheibe bedeckt wird, wie an den Orten, die nur in den Halbschatten des Mondes fallen. Da der Kegel des Mondschattens sich nicht viel weiter erstreckt, als die Entfernung der Erde vom Monde beträgt, so kann nie die ganze Erde, sondern immer nur ein kleiner Theil derselben in den Mondschatten fallen, daher immer nur ein verhältnißmäßig kleiner Theil der Erdoberfläche auf einmal verfinstert wird, total höchstens in einer Breite von 30 Meil. Treffen für einen Ort die Mittelpunkte der Sonnen- und Mondscheibe zusammen, so entsteht eine centrale S., und je nachdem alsdann der scheinbare Durchmesser des Mondes größer oder ebenso groß, od. kleiner ist als der der Sonne, so entsteht im ersten Falle eine totale S. von Dauer (höchstens aber 5 Minuten dauernd), im zweiten Falle eine totale S. ohne Dauer, im dritten eine ringförmige S.


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  • Sonnenfinsterniß — (eigentlich Erdfinsterniß) nennt man die eigenthümliche Erscheinung welche[286] entsteht, wenn der Mond in seiner Phase als Neumond sich zugleich in einem seiner Knoten od. auch nur in dessen Nähe befindet, also zwischen Sonne u. Erde zu stehen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sonnenfinsterniß, die — Die Sonnenfinsterniß, plur. die sse, eben daselbst, die Verfinsterung der Sonne durch den Mond, wenn derselbe zwischen ihr und der Erde tritt, und sie auf eine Zeitlang bedecket …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Mond — (Luna), 1) überhaupt der Trabant eines Planeten, so Uranus , Saturn u. Jupitermonde; bes. aber 2) der den Erdplaneten in dessen Laufe um die Sonne begleitende u. ihn selbst umkreisende Trabant. Der M. bewegt sich um die Erde in einer… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sonne [1] — Sonne (Sol), ein Fixstern, d.h. ein solcher Himmelskörper, welcher eigenes Licht u. Wärme ausstrahlt u. seinen Ort im Weltenraume nicht od. doch kaum merklich ändert Für die Erdenbewohner tritt allerdings die S. in Gegensatz zu den Fixsternen,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sonne — Sonne. Dieser strahlende Held, der wie ein Bräutigam aus seiner Kammer hervorgeht, um Licht, Segen und Heiterkeit bis an die äußersten Grenzen seines weiten Gebietes zu verbreiten, ist 20,666,800 M. von der Erde entfernt. Eine Kanonenkugel, die… …   Damen Conversations Lexikon

  • Ringförmig — Ringförmig, von der Form eines Ringes. Ringförmiger Körper, ein Körper, welcher durch irgend eine geschlossene Figur, als einen Kreis, eine Ellipse, od. auch von dem Abschnitte einerschicklichen Figur, bei der Umdrehung ihrer Ebne um eine in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Schatten — (lat. Umbra), 1) Raum, in welchen die von einem leuchtenden Punkte od. Körper ausgehenden Lichtstrahlen sich nicht verbreiten können, nachdem sie vorher auf einen undurchsichtigen Körper gefallen sind. Wird dieser Raum nicht durch Licht aus… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mauvais — (spr. Mowähs), Felix Victor, geb. 1809, wurde 1841 Assistent der Sternwarte in Paris u. 1843 einer der beim Bureau des Longitudes adjungirten Astronomen; entdeckte am 3. Mai 1843 einen Kometen zwischen dem Schwan u. Pegasus, den 7. Juli 1844… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mädler — Mädler, Johann Heinrich von M., geb. 29. Mai 1794 in Berlin, wurde 1817 Lehrer am Schullehrerseminar daselbst, machte seit 1829 astronomische Beobachtungen auf W. Beers Sternwarte, besorgte 1833 auf der Insel Rügen die Zeitbestimmungen für die… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Romŭlus — Romŭlus, 1) Enkel des Königs Numitor von Alba Longa, welcher von seinem Bruder Amulius aus der Herrschaft verdrängt worden war. Damit Amulius nichts von Numitors Nachkommen zu befürchten hätte, machte er dessen Tochter Rhea Sylvia zur Vestalin,… …   Pierer's Universal-Lexikon

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