- Schwertbrüder
Schwertbrüder, geistlicher Ritterorden, gestiftet 1202 in Livland durch Albert von Apeldern, Nachfolger des 1198 umgekommenen Bischofs Berthold, für die Christianisirung des Nordens. Auf Papst Innocenz III. Rath hin legte der Stifter dem S.orden die Verfassung der Tempelherren zu Grunde; derselbe Papst schlichtete 1210 Streitigkeiten, welche zwischen den Rittern und dem Bischof über die Vertheilung des eroberten und noch zu erobernden Landes sich erhoben hatten. Der erste Ordensmeister, ein Ritter Vinno von Rohrbach, war 1208 ermordet worden, unter seinem Nachfolger Volquin wurden Esthland und Kurland unterworfen, 1227 auch der dän. Herrschaft in Esthland ein Ende gemacht und die Vereinigung mit den deutschen Rittern angebahnt, welche damals in Preußen ihre ersten Siege erfochten. Das Vereinigungswerk wurde beschleunigt durch ein mörderisch es Treffen, welches die S. und die mit ihnen verbündeten Kreuzfahrer am 22. Septbr. 1236 gegen die Lithauer verloren und in welchem auch der Ordensmeister Volquin fiel. Im Frühling 1237 vereinigte Papst Gregor IX. die Reste der S. mit dem Deutschorden. Riga wurde die Hauptstadt der S., die außer dem Kampfe gegen die Ungläubigen sich auch dem Krankendienste widmeten u. einen eigenen Heermeister behielten. Nachdem im 16. Jahrh. der Heermeister Walter von Plettenberg Livland vom Deutschorden unabhängig gemacht und zu protestantisiren begonnen hatte und nachdem der Bischof von Kurland, Hans von Mönnighausen, 1559 sein Bisthum um 30000 Thlr. an den Dänenkönig verkaufte, nach Deutschland zog und Protestant wurde, da erklärte sich auch der Heermeister Gotthard Kettler 1561 für den Protestantismus und zugleich zum Herzog von Kurland und Semgallen und trat Livland jenseits der Düna unter der Bedingung an Polen ab, daß man die Ausübung der Augsburger Confession nicht beeinträchtige.
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