Landwirthschaft

Landwirthschaft

Landwirthschaft, Oekonomie, das Gewerbe, das nutzbare Pflanzen baut und nutzbare Thiere zieht, wobei nach der natürlichen Beschaffenheit der eine oder andere Erwerbszweig vorherrschen kann. Man unterscheidet 3 Stufen: den mechan. Betrieb, auf die Ausübung der hergebrachten Methode zu arbeiten beschränkt; den kunstmäßigen Betrieb, der das von Andern Erlernte anwendet, ohne den Grund des Verfahrens zu kennen; den rationellen, der sein Verfahren auf die systematische Zusammenstellung aller einzelnen Erfahrungen mit Erkenntniß der Ursachen und Wirkungen gründet. Die L. kann je nach Umständen mit Forstwesen, Gartenbau, Jagdnutzung. Fischerei, Torfgräberei, Ziegelbrennerei, Kalk- u. Gypsgräberei und -Brennerei verbunden sein, ebenso mit andern einschlagenden Gewerben: Käserei, Flachsspinnerei, Leineweberei, Branntweinbrennerei, Rübenzuckerfabrikation etc. – Daß die alten Griechen, Römer, Carthager etc. rationelle L. betrieben, ist unbestreitbar; im Mittelalter fand sich die rationelle L. nur in Italien, die neuere bildete sich in England aus, dem Belgien, Deutschland, die Schweiz, neuestens theilweise auch Frankreich nacheifern. Die landwirthschaftlichen Schulen u. Vereine erweisen sich als wesentliche Förderungsmittel der rationellen L. Die bekanntesten Schriftsteller über L. sind: Thär, Schwerz, Pfaff, Fellenberg, Koppe, Fraas, Weckherlin etc.; eine Geschichte der deutschen L. haben wir von Anton.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Landwirthschaft — Landwirthschaft, das Gewerbe, welches sich mit dem Anbau nutzbarer Pflanzen u. der Erziehung der Thiere u. mit der nützlichen Verwendung beider beschäftigt. Der Zweck der L. ist demnach theils ein allgemeiner, nämlich die Hervorbringung der zur… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Landwirthschaft — Landwirthschaft, das Summarium aller Kenntnisse und technischen Fertigkeiten eines Gewerbes, dessen zwei Hauptbranchen Ackerbau (s. d.) und Viehzucht sind, und mit welchem sich in einem kultivirten Lande der größere Theil der Einwohner… …   Damen Conversations Lexikon

  • Landwirthschaft, die — Die Landwirthschaft, plur. inus. besonders in der letzten Bedeutung des vorigen Wortes, die Beschäftigung oder Lebensart, da man durch den Feld oder Landbau Unterhalt und zeitliches Vermögen zu erwerben sucht. Ingleichen die Wissenschaft, durch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Englische Landwirthschaft — Englische Landwirthschaft, nächst der belgischen die am musterhaftesten betriebene. Obgleich man in neuerer Zeit mehr dem Vergrößerungs als dem Verkleinerungsprincip der landwirthschaftlichen Besitzungen huldigt, so sind doch die Pachtgüter nicht …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Belgische Landwirthschaft — Belgische Landwirthschaft, ist seit lange als Musterwirthschaft anerkannt, obwohl die localen Verhältnisse dem Ackerbau nicht ganz günstig sind, s. Belgien. Unter den Ackergeräthen steht der Schwerz sche od. Brabanter Pflug obenan; eigenthümlich… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Johann Nepomuk Hubert von Schwerz — (* 11. Juni 1759 in Koblenz; † 11. Dezember 1844 in Koblenz) war ein deutscher Agrarwissenschaftler. Im Auftrag des Königs von Württemberg gründete er 1818 eine staatliche landwirtschaftliche Lehranstalt …   Deutsch Wikipedia

  • Thaer — Thaer, Albrecht, geb. 14. Mai 1752 in Celle; studirte 1771–74 in Göttingen Medicin, prakticirte in seiner Vaterstadt, wurde 1780 Hofmedicus in Hannover, widmete sich aber der Landwirthschaft u. errichtete 1790 eine Lehranstalt dafür in Celle.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Hermann Maron — (* 28. Juni 1820 in Koblenz; † 27. Dezember 1882 in Berlin) war ein deutscher Journalist, Landwirt, Sekretär des Deutschen Handelstages, Reisender und Revolutionär. Hermann Maron um 1870 …   Deutsch Wikipedia

  • Schweitzer [2] — Schweitzer, 1) Christian Wilhelm, geb. 1. Novbr. 1781 in Naumburg, studirte seit 1799 in Leipzig Jurisprudenz, wurde 1803 Privatdocent der Rechte u. Beisitzer der Facultät in Wittenberg u. machte seit 1806 größere Reisen; er prakticirte seit 1807 …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Sturm [2] — Sturm, 1) (Sturmius), St. S., der Apostel der Sachsen, geb. um 710 im Bayernlande, stammte aus einem edlen Geschlechte des Landes; er begleitete Anfangs Bonifacius, den Apostel der Deutschen, welcher S s Eltern bekehrt hatte, auf seinen… …   Pierer's Universal-Lexikon

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