Knochen

Knochen

Knochen (ossa), das solide Gerüste, das den Weichtheilen des thierischen Körpers zur Unterstützung dient. Die Entstehung der K. aus Knorpelsubstanz hat Aehnlichkeit mit der Versteinerung; wie hier so tritt auch dort allmälig K.erde an die Stelle der thierischen Materie, je älter deßwegen ein K. desto geringer ist das Verhältniß der thierischen Bestandtheile zu den mineralischen; beim K. des Kindes verhält sich die thierische Substanz zur erdigen wie 100: 102, beim Erwachsenen wie 100: 370, beim Greisen wie 100: 690. Die thierische Substanz der K. ist identisch mit dem Chondrin. Die mineralischen Bestandtheile sind wesentlich phosphorsaure und kohlensaure Kalkerde im Verhältniß von nahezu 5: 1. Dieser Gehalt an phosphorsaurem Kalk ist die Ursache, weßwegen die K. eines Thieres, das man mit Färberröthe füttert, sich roth färben. Man hat dieses Mittel benützt, um das Wachsthum der K. zu studieren. Die nächsten anatomischen Theile des K. sind außer dem eigentlichen K.gewebe Zellgewebe, Blutgefäße, Saugadern und Nerven. Die abgränzende Haut des K.s ist die K.haut (periosteum). Ist der K. ein Röhren-K., so heißt die innere K. haut auch Markhaut, weil sie das das Innere der Röhre ausfüllende Mark umgibt. Bei Continuitätstrennungen geht stets von der äußern und innern K.haut die Heilung und Bildung der K.narbe (callus) aus. Man theilt die K. in schwammige oder platte, in feste oder Röhren-K. ein. Zu ersteren gehören insbesondere die K. des Kopfes, die Wirbelsäule des Beckens, die Rippen, das Brustbein, Schulterblatt, die Hand- und Fußwurzel-K. Die Zahl sämmtlicher K. des menschlichen Skeletts sind 217, nämlich 27 Kopf-, 58 Rumpf- und 132 Extremitäten-K.; dazu noch 32 Zähne, 5 Zungenbein-K. u. jederseits 2 kleine Gehörknöchelchen, sind 256 einzelne Stücke.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Knochen — Knochen: Das seit dem 14. Jh. im dt. Sprachgebiet bezeugte Wort hat »Bein« im Sinne von »Knochen« weitgehend zurückgedrängt (s. den Artikel ↑ Bein). Mhd. knoche, mnd. knoke, niederl. kno‹o›k, schwed. mdal. knoka »Knochen« sind zu einem… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Knochen — (Ossa), die festesten Theile des Körpers der Wirbelthiere; sie setzen durch ihre Vereinigung das Knochengerüste (Skelet, Knochensystem) zusammen, welches dem Körper zur Stütze dient, durch die Beweglichkeit seiner Theile die Bewegung des Körpers… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Knochen — (Ossa), die festesten Teile des tierischen Körpers, die das Gerüst und die Stütze desselben bilden, bestehen aus dem Knochengewebe mit harter Rindensubstanz und einer innern, schwammigen Marksubstanz, die das Knochenmark umschließt; zerfallen der …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Knochen — [Aufbauwortschatz (Rating 1500 3200)] Bsp.: • Er ist nur Haut und Knochen …   Deutsch Wörterbuch

  • Knochen — Knochen, ausschließlich bei Wirbeltieren auftretende, aus Stützgewebe bestehende, feste, unelastische, kaum verformbare Organe; dienen der Stütze des Körpers und der Mineralienspeicherung; bilden in ihrer Gesamtheit das Skelett. K.gewebe setzt… …   Deutsch wörterbuch der biologie

  • Knochen — Sm std. (14. Jh.), mhd. knoche, mndd. knoke, knake Stammwort. Daneben anord. knúi Fingerknöchel aus * knūwōn, mit unerweitertem * knu neben einer k Erweiterung. Die Wörter können zu ig. * genu Knie gehören, vgl. gr. góny n. Knie, Gelenk, Knoten… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Knochen — 1. Aus fremden Knochen ist gut Mark kochen. 2. Besser an einem Knochen klauben, als gar kein Fleisch. Span.: Quien te da el hueso no te querria ver muerto. (Don Quixote.) 3. Das sind Knochen von dem verbotenen Fleisch, das die Klosterfrauen… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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