Becken [1]

Becken [1]

Becken, kommt außer dem Menschen nur bei den 3 obersten Klassen der Wirbelthiere vor und bildet bei denselben denjenigen Theil des Knochengerüstes, welcher die inneren Geschlechtstheile, den unteren Theil des Darmkanales umschließt und den hinteren Extremitäten oder Bauchgliedern zum Anfange dient. Bei dem Menschen besteht es aus 4 Knochen: nach hinten dem Kreuzbein (os sacrum) und dessen Verlängerung (os coccigis); zu beiden Seiten liegen die flachen Hüftbeine (ossa innominata), welche nach vorn sich verlängernd und dort an einander stoßend das Schambein (os pubis) und den Schambeinbogen bilden. Bei dem menschl. Becken wechselt das Verhältniß der Quer- und Längendurchmesser im Beckenkanal an verschiedenen Stellen, bei den Säugethieren aber bleibt er sich gleich; deßwegen muß bei dem Geburtsakte das Kind sich spiralförmig drehen, während bei den Säugethieren das Junge gerade vorgeschoben wird. Das männliche Becken ist höher und enger, das weibliche niedriger und weiter, so daß schon dadurch an einem Skelette das Geschlecht unterschieden werden kann. In geburtshilflicher Beziehung theilt man das Becken in das obere und große und das untere oder kleine; beide sind durch die Linie des sogenannten Beckeneingangs (apertura pelvis superior) getrennt. Das kleine B. besonders ist bei der Geburtshilfe von Wichtigkeit; ein regelmäßiges weibliches Becken hat im Beckeneingang 4'' Durchmesser von hinten nach vorne (dies ist die sogenannte linea conjugata), 5'' von Seite zu Seite, 41/2'' in den schiefen Durchmessern. Die sogenannte mittlere Apertur, die weiteste Stelle im Becken, mißt nahezu sowohl im Quer- als Längendurchmesser 41/2'', die untere Apertur oder engste Stelle, der Ausgang des Beckens, 33/4'' im Quer- und 4'' im Längendurchmesser.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Becken — nannte man im geologischen Sinne breite, wannenartige Einsenkungen, in denen die Schichten womöglich von den erhöhten Außenwänden nach der tiefsten Stelle einfallen, also eine Art übereinander liegender, tellerartiger Schalen bilden. Man spricht… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Becken — Becken: Mhd. becken, ahd. beckīn ist aus vlat. *baccinum »Becken« (s. ↑ Bassin) entlehnt. Das Wort bezeichnete zunächst ein flaches, offenes ‹Wasch›gefäß, dann das aus Messing geschlagene Handwerkszeug der Barbiere und das aus zwei tellerförmigen …   Das Herkunftswörterbuch

  • Becken [1] — Becken (lat. Pelvis), unterster Theil des Rumpfes, welcher diesem zur Unterlage dient, selbst von den Schenkeln, mit deren Köpfen es in Gelenkverbindung steht, getragen u. wegen entfernter Ähnlichkeit seiner knöchernen Grundlage mit einem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Becken [2] — Becken, 1) metallenes Gefäß, welches breiter als tief ist; meist zum Aufbewahren von Wasser, welches zur Reinigung dient, z.B. Waschbecken; vgl. Taufbecken; 2) (Türkische B., Cinellen, ital. Piatti), dünne Metallteller, in der Mitte mit… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Becken [1] — Becken (Wanne), in der physikalischen Geographie eine breite, auf allen Seiten von Gebirgen eingefaßte Vertiefung der Erdoberfläche, die, falls sie sich unter das normale Niveau einsenkt, gewöhnlich von einem See oder Meer ausgefüllt ist.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Becken [2] — Becken (lat. Pelvis), der Knochengürtel (Beckengürtel), der zur Befestigung der Hintergliedmaßen am Rumpfe dient. Bei den Haifischen besteht es aus einem Knorpelstück; bei den Knochenfischen ist es verknöchert, jedoch noch nicht fest mit der… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Becken [3] — Becken (türkische Teller, franz. Cymbales, ital. Piatti, Cinelli), Schlaginstrumente von unveränderlicher, nicht zu bestimmender Tonhöhe, die einen aufregenden, lauten, grell dröhnenden und lange nachhallenden Schall geben. Sollen sie nur kurze… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Becken — Becken, (Pelvis), Teil des Knochenskeletts, liegt in Form eines schüsselförmigen Ringes zu unterst am Rumpf und umschließt eine nach unten sich verjüngende Höhle, die Beckenhöhle, die in zwei Abschnitte, das obere, große, und das untere, kleine B …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Becken [2] — Becken (Mus.), auch Cinellen, türkische Teller (ital. Piatti), musikal. Schlaginstrument, zwei Metallteller, die aneinander geschlagen werden …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Becken [2] — Becken, musikalisches Instrument; bestehend aus 2 Metallscheiben, die an einander geschlagen einen grellen, klirrenden Ton geben; bei der Janitscharenmusik gebraucht …   Herders Conversations-Lexikon

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