- Böckh
Böckh, Christian Friedrich von, bad. Finanzminister und Inhaber zahlreicher Orden, geb. zu Karlsruhe 1777, wurde Hofrathsassessor 1803, Finanzrath 1810, geheim. Referendär 1815 und wohnte dem ersten Landtage 1819 als Regierungscommissär bei; 1825 in Adelstand erhoben wurde er 1828 Staats- und Finanzminister. 1831 brachte er den Gesetzentwurf zur Zehentablösung, 1834 bewirkte er Badens Anschluß an den Zollverein, vertheidigte als einer der fähigsten Gegner der Liberalen 1842 das Recht der Regierung zur Urlaubsverweigerung, wurde 1844 Präsident des Gesammtministeriums und 1846 pensionirt. – B., August, Bruder des Vorigen, geb. 1778 zu Karlsruhe, ist wohl der größte und jedenfalls der einflußreichste der neueren Philologen und Alterthumsforscher, der es versteht, das Leben des Alterthums in Leben und Literatur lebendig darzustellen. Von Steffens, Schleiermacher, besonders von F. A. Wolf in Halle und Berlin gebildet, wurde er 1807 Prof. der Philologie zu Heidelberg, 1811 Prof. der Beredsamkeit und alten Literatur zu Berlin, 1814 Mitglied der Akademie, 1830 geheimer Regierungsrath daselbst. Neben vielen werthvollen Abhandlungen in Zeitschriften und geschmackvollen akadem. Reden, gilt als Meisterstück die Ausgabe »des Pindar« Lpz. 1811–22; die »Staatshaushaltung der Athener« 2 Bde. Berlin 1817, 2. Aufl. ebendas. 1851, wurde ins Engl. und Französ. übersetzt und begründete mit dem »Corpus inscriptionum graecarum« Bd. 1–3 Berlin 1824–53 seinen Ruf in der ganzen gebildeten Welt. Neuere Schriften: »Metrolog. Untersuchungen über Gewichte, Maaße und Münzfuße des Alterthums« Berlin 1838; »Urkunden über das Seewesen des attischen Staates« Berlin 1840; »Manetho und die Hundssternperiode« Berlin 1845; »Untersuchungen über das kosmische System des Platon« Berlin 1852.
http://www.zeno.org/Herder-1854.