Steyermark

Steyermark

Steyermark, österr. Kronland und Herzogthum, gränzt an das Erzherzogthum Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Krain, Kärnthen, Salzburg, hat auf 390 österr. QM. 1095000 E., zu 2/3 deutschen, zu 1/3 slav. Stammes. S. ist Gebirgsland, in 3 Ketten von den Alpen durchzogen, welche in dem Thorsteine 9235' u. in dem Dachsteine 9063' Höhe erreichen. S. gehört ganz zum Gebiete der Donau, der es die Drau mit der Muhr, die Sau und die Enns zuschickt; es hat alle Reize eines Alpenlandes, doch fehlen ihm größere Seen. Hauptnahrungsquellen der E. sind: Ackerbau, Obst- u. Weinbau, der zum Theil ein treffliches Erzeugniß liefert, Viehzucht, Bergbau auf Eisen, silberhaltiges Kupfer u. Blei, Kobalt, Alaun, Steinkohlen; Marmor, Mühl- und Schleifsteine; außerordentlich reich ist auch das Kalkalpengebirge an Salz. Diesen mineral. Erzeugnissen entspricht eine sehr ausgedehnte, weltbekannte Industrie in Eisen- und Stahlwaaren; man fabricirt ferner Messingwaaren, Steingut, Glas, Baumwollenwaaren, Wollentuch. Den Verkehr vermitteln gute Landstraßen u. die Wien-Triesterbahn. Politisch ist S. eingetheilt in den Grätzer Kreis (Mittel-S.) mit 7 Bez.-Hauptmannschaften, den Brucker Kr. (Ober-S.) mit 6, den Marburger Kr. (Unter-S.) mit 6 Bez.-Hauptmannschaften. Kirchlich gehört S. zu den 3 Diöcesen Seckau, Lavant und Leoben. An höheren Unterrichtsanstalten hat S. 1 Universität zu Grätz, 2 theolog. Institute, 5 Gymnasien, 13 Specialschulen. S. gehörte zur Zeit der Römer theils zu Pannonien, theils zu Noricum, wurde nach den Stürmen der Völkerwanderung von Karl dem Gr. deutschen Markgrafen zugetheilt, später von den Ungarn überschwemmt u. erst durch Otto I. dauernd mit Deutschland vereinigt. Die Markgrafen waren theils von den Herzogen von Kärnthen, theils von den Herzogen von Bayern abhängig, von letzteren jedoch nur kurze Zeit, indem die traungauischen Grafen, die sich von ihrem Schlosse Steyer (der späteren Stadt) nannten und nach demselben ihrer Markgrafschaft den Namen S. gaben, sich unabhängig machten, u. die zerstreuten Grafschaften durch Erbe vereinigten (1127), auch 1180 den Herzogstitel erhielten. Mit Otto IV. starb 1192 diese Dynastie aus und das Herzogthum S. fiel an die österr. Babenberger (1192). Nachdem auch diese Dynastie erloschen (1242) war S. der Zankapfel zwischen Ottokar von Böhmen und dem ungarischen Könige; ersterer behauptete es siegreich, verlor es aber durch seinen Ungehorsam gegen Kaiser Rudolf von Habsburg, welcher S. 1288 seinem Sohne Albrecht verlieh; seitdem blieb das Land ununterbrochen bei dem Hause Oesterreich. (Muchar »Geschichte des Herzogthums S.« Grätz 1844 bis 1850.)


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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