Athmen

Athmen

Athmen (Respiration) ist derjenige physiologische Vorgang im Pflanzenund Thierleben, welcher die gegenseitige Einwirkung der atmosphärischen Luft und der pflanzlichen und thierischen Säfte vermittelt, zum Zwecke der Belebung und Wiedererfrischung dieser. Da zum Leben der Organismen durchgängig jene Einwirkung der atmosphärischen Luft nöthig ist (die Wasserthiere haben die im Wasser gelöste Luft), so ist der Akt des A.s auch ein allgemeiner in der organischen Welt, der als Lebensbedingung um so mehr an Bedeutung gewinnt, je höher der Organismus steht. Bei den Pflanzen geschieht das A. durch die Oberfläche der grünen Theile, besonders der Blätter, in der Thierwelt aber (mit Ausnahme der niedersten Thiere) hat diese Lebensverrichtung ihre eigenen Organe, Kiemen für die Wasserathmung, Tracheen und Lungen für die Luftathmung. Hier vom A. des Menschen. Es zerfällt in den körperlichen Akt des Ein- und Ausathmens, in den chemischvitalen Vorgang und endlich in die für das Leben dadurch gewonnenen Resultate. Beim Einathmen (Inspiration), eine Folge der Erweiterung der Brusthöhle durch die Wirkung verschiedener Muskeln, besonders des Zwerchfells und der Rippenmuskeln, dringt die äußere Luft durch Nase und Luftröhre in die Lungen, bis in die feinsten Endungen der Luftröhrenzweige, die Lungenbläschen. Alsbald aber läßt die Thätigkeit jener, den Brustraum erweiternder Muskeln wieder nach und theils dadurch, theils durch die Wirkung eigener Muskeln, erfolgt nun wieder eine Verengerung des Brustraumes, wodurch, entsprechend dieser Raumverengerung, die Luft theilweise wieder aus den Lungen ausgetrieben wird: dies ist das Ausathmen, die Exspiration. Hierauf folgt eine kleine Pause der Ruhe, worauf das Einathmen von Neuem beginnt. So ist es der Luft ermöglicht, mit dem Blute, das in den seinen Gefäßnetzen der Lungenbläschen kreist, in Wechselwirkung zu treten und in demselben die zum Leben nöthigen chemischen Veränderungen hervorzubringen.


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  • Athmen — (Respiration), nebst dem Herz u. Arterienpulsschlag, erste Bedingung des thierischen Lebens, indem das Blut eines steten Empfanges von Stoffen bedarf, die nur die atmosphärische Luft ihm bietet, u. dagegen Stoffe zurückgibt, die ohnedies dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Athmen — nennt man den Prozeß des thierischen Körpers, durch welchen die zur Erhaltung des Lebens nöthige Luft in die Lungen gebracht und die entmischte ausgestoßen wird, und er besteht daher aus zwei wechselnden Momenten, dem Ein und Ausathmen. Die Lunge …   Damen Conversations Lexikon

  • Athemen — Athemen, oder Athem, verb. reg. 1. Neutrum, welches mit dem Hülfsworte haben verbunden wird, Athem hohlen, und ausstoßen, doch mehr in der edlern und höhern Schreibart, als im gemeinen Gebrauche. Wie pocht mir das Herz! Es ist mir so zusammen… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Sterben — Sterben, der Übertritt aus dem Leben in den Tod. Es unterliegen dabei zunächst die Muskelkräfte; eine allgemeine Mattigkeit deutet an, daß das Eigenvermögen das Leben in einer bestimmten Sphäre selbst zu leiten seinem Erlöschen nahe sei; hierzu… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Winterschlaf — Winterschlaf, der Schlaf, in welchen gewisse Thiere, meist unter der Erde od. in Bäumen, zu Anfange des Winters verfallen u. mit od. ohne Unterbrechung, mehre Monate verharren u. hierbei dem Mangel u. Leiden bei Kälte entgehen. W. halten in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Amphibien — (v. gr., doppellebige [beidlebige] Thiere, Reptilien, Lurche, Amphibia reptilia), die dritte Klasse bildende Wirbelthiere, mit kaltem, rothem Blute, u. in vollkommenem Zustande durch Lungen od. Lungen u. Kiemen zugleich athmend; das Herz hat 2… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fische [1] — Fische (Pisces), 1) niedrigste Klasse der Wirbelthiere, ausgezeichnet dadurch, daß sie kaltes, rothes Blut haben, nur durch Kiemen athmen u. statt der Vorderbeine mit Flossen versehen sind. Ihre Gestalt ist meist elliptisch, auch spindel od.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kehlkopfkrankheiten — betreffen vorzugsweise die Schleimhaut, höchst selten die Knorpel u. deren Oberhaut (Perichondrium). Die Anlage zu den K. liegt oft in der ganzen Leibesbeschaffenheit begründet, das Kindesalter neigt zu Croup u. Katarrh, in der Zeit der Pubertät… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Kropf [1] — Kropf, 1) eine bei den meisten Landvögeln, bes. aber bei Körner fressenden, vorkommende Erweiterung der Speiseröhre, in welche diese am Halse, oberhalb der Brust übergeht u. die bei Anfüllung hier sichtbar u. fühlbar wird. In ihr wird das… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Lunge — Lunge, 1) (Pulmo), das zum Athmen dienende, den größten Theil der Brusthöhle ausfüllende Körperorgan; eigentlich ein einfacher Theil, welcher aus einer rechten u. linken Abtheilung (Lungenflügel) besteht, welche beide durch die Luftröhre zu einem …   Pierer's Universal-Lexikon

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