Muskeln

Muskeln

Muskeln (musculi) nennt man diejenigen Organe des thierischen Körpers, welche die Bewegung vermitteln. Sie kommen, wie die Bewegungsfähigkeit selbst, allen Thieren zu, zeigen aber in den verschiedenen Thierklassen große Verschiedenheiten; am ausgebildetsten erscheinen sie bei den Wirbelthieren. Beim Menschen bilden sie jene weichen, feuchten und rothen Festtheile des Körpers, welche hauptsächlich unter der Haut um das Gerippe gelagert sind und die man gewöhnlich unter dem Gesammtnamen Fleisch begreift. Die M. bestehen aus einer unendlichen Zahl sehr seiner Fäserchen; diese vereinigen sich zu kleinen, von einer zelligen Hülle umgebenen Bündeln, u. indem diese wieder zu größern Bündeln zusammentreten, welche wiederum von Zellgewebe umgeben sind, so entsteht durch immer weitere Vereinigung endlich der ganze Muskel. Zwischen den Bündeln in dem Zellgewebe verlaufen die Gefäße u. Nerven. Man theilt die M. in unwillkürliche u. willkürliche. Jene kommen fast nur in der Brust- u. Bauchhöhle vor und dienen den unwillkürlichen Bewegungen der vegetativen Organe; so das Herz. Zwerchfell, die M. des Magens und Darmkanals. Die willkürlichen M., welche die Hauptmasse des Körpers und dessen äußere Form bilden, sind gestreckt und gehen an ihren Enden gewöhnlich in breite od. runde Sehnen od. Flechsen über, mit denen sie sich an die Knochen befestigen. Alle M. besitzen die eigenthümliche Fähigkeit, sich zusammenzuziehen, zu verkürzen, wodurch sie die Bewegung vermitteln. Diese Zusammenziehung geht von den feinsten Fasern aus durch den ganzen Muskel.


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Synonyme:

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  • Muskeln — Muskeln, sind die alle Bewegungen des Körpers ausübenden Organe, und je nach der zu bewerkstelligenden Bewegung kreisförmig, rund, dick oder lang, gehen in Flechsen und Sehnen (s. d.) aus, und bestehen aus Fibern oder Fasern, welche zu kleinen… …   Damen Conversations Lexikon

  • Muskeln — (lat. Musculi, »Mäuschen«; hierzu Tafel »Muskeln des Menschen«). die Organe der mehrzelligen Tiere, welche die Bewegung hervorbringen; sie bestehen zumeist aus vielen Zellen, die sich auf einen Reiz hin zusammenziehen und so die mit ihren Enden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Muskeln — des Menschen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Muskeln — (Muscŭli), die Organe der aktiven Bewegung des tierischen Körpers, zerfallen in solche, die dem Willen unterworfen sind, willkürliche oder animalische (nach ihrer mikroskopischen Struktur gestreifte) M. und solche, die unabhängig vom Willen in… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Muskeln — Muskeln(Pl):dieM.spielenlassen(umg):denstarkenMannmarkieren …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Muskeln — Die Muskulatur der Brust (Zeichnung von Bernardino Genga Anatomia per uso et intelligenza del disegno ricercata non solo su gl’ossi, e muscoli del corpo humano) …   Deutsch Wikipedia

  • Muskeln — Muckis (umgangssprachlich) * * * Muskeln   [lateinisch musculus, eigentlich »Mäuschen«], lateinisch Mụsculi, Organe aus Muskelgewebe mit der Fähigkeit zur Kontraktion, d. h. zur Umwandlung von chemischer in mechanische Energie, die im Dienste… …   Universal-Lexikon

  • Muskeln: Erkrankungen —   Neben der normalen Kontraktion der Skelettmuskulatur gibt es krankhafte Formen der Kontraktion, die durch verschiedene Krankheiten hervorgerufen werden können.    Normale und krankhafte Muskelkontraktion   Bei schwerer körperlicher Arbeit… …   Universal-Lexikon

  • Muskeln: Aufbau und Kontraktion —   Es gibt drei Formen von Muskelgewebe: die quer gestreifte Muskulatur (Skelettmuskulatur), die Herzmuskulatur und die glatte Muskulatur (z. B. im Darm). Die Bewegungen des Körpers werden von der quer gestreiften Muskulatur gesteuert. Die… …   Universal-Lexikon

  • Muskeln, Gold, Bass & Bier — Studioalbum von Corus 86 Veröffentlichung 2006 Label Reckless Records Format …   Deutsch Wikipedia

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