- Ludwig IV.
Ludwig IV., der Bayer, Kaiser von 1314–47, geb. 1286, besaß als Hausmacht nur einen Theil von Bayern, den andern sein Bruder Rudolf, wurde 1314 von der Mehrheit der Kurfürsten gewählt, besiegte nach 8jährigem Kriege seinen Gegenkönig Friedrich den Schönen v. Oesterreich und versöhnte sich zuletzt mit dem Hause Habsburg vollständig. Als er aber in Oberitalien die Gegner der französ. Politik unterstützte, welcher der zu Avignon residirende Papst Johann XXII. dienstbar war, kam er in den Bann und erschwerte seine Stellung sehr, als er sich zu Rom von 2 gebannten Bischöfen krönen ließ u. einen Gegenpapst, Nikolaus V., aufstellte. Als die meisten ital. Großen u. Städte sich gegen ihn erklärten, mußte er ruhmlos nach Deutschland zurückkehren. Da der Papst zu Avignon in seiner Feindseligkeit gegen L. fortfuhr, ihm nicht nur die Reichsverwaltung in Italien, sondern selbst in Deutschland absprach, erfolgte 1338 auf dem berühmten Kurtage zu Rhense die Erklärung der Kurfürsten gegen die Einmischung des Papstes in die Wahl des deutschen Königs. Diese gute Stimmung der Fürsten dauerte jedoch nicht lange; L. zog 1322 Brandenburg an sein Haus, ebenso Holland, Friesland, Seeland u. Hennegau, zuletzt Tyrol, indem er die Erbin dieses Landes, Margaretha Maultasch, von ihrem Manne schied u. mit seinem Sohne Ludwig vermählte. Diese Vermehrung der kaiserl. Hausmacht mißfiel den deutschen Fürsten dergestalt, daß sie der Einwirkung des Papstes u. des franz. Königs nachgaben u. in Karl IV. einen Gegenkönig aufstellten. Bevor der Krieg ernsthaft zum Ausbruche kam, st. L. den 11. Octbr. 1347, auf der Bärenjagd von einem Schlage gerührt.
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