Gregor XVI.

Gregor XVI.

Gregor XVI., vorher Bartolommeo Capellari, mit dem Klosternamen Mauro, geb. 1765 zu Belluno im Venetianischen, trat 1783 in das Camaldulenserkloster St. Michele di Murano bei Venedig, wurde Klosterabt in Rom 1807 u. kehrte nach der Aufhebung der Klöster des Kirchenstaates 1809 nach Murano zurück, Pius VII. rief ihn 1815 nach Rom zurück, wo Capellari 1823 General seines Ordens, 1826 Cardinal, Präsident der Congregatio de propaganda fide und die rechte Hand des Papstes, am 2. Febr. 1831 selbst Papst wurde. Wie er in der trübsten Zeit der Kirche in der Schrift: »Triumph des hl. Stuhles« (deutsch in 2. Aufl., Augsb. 1848) sich als glaubensfreudiger Priester u. scharfsichtiger Kopf bewährt, so sah die Welt in ihm einen der tüchtigsten Päpste, der seit 1834 im Verein mit seinem Cardinalstaatssekretär Luigi Lambruschini gegen Staatsomnipotenz und Revolution die Freiheit der Kirche mindestens grundsätzlich mit Glück vertheidigte. Die Bulle Sollicitudo animarum, wodurch jede thatsächlich bestehende Regierung anerkannt wurde (1831), das Jubiläum von 1832, das Verdammungsurtheil über Lamennais (1834), den Hermesianismus (1835), Abbé Bautain (1836), die Kölnerwirren (s. d. Art. Droste), die Wiedereinführung der Benedictiner in Bayern, die Canonisation des Alfons Liguori, die Ausgleichung der Streitigkeiten mit Portugal (1841), die Erklärung gegen die Bibelgesellschaften, die Vereinigung von 3 Mill. unirten Griechen mit dem russ. Cäsareopapismus; die Verhandlungen mit dem Czaren sammt der Denkschrift, das apostol. Benehmen des Papstes gegenüber dem Kaiser Nikolaus (im Dez. 1845), die Fortschritte der Kirche in Amerika, Errichtung von neuen Bisthümern u. Generalvicariaten in allen Welttheilen – dies alles füllt die Kirchenregierung G.s XVI., der am 1. Juni 1846 st.


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