Gnesen

Gnesen

Gnesen, die alte Hauptstadt von Großpolen und Krönungsstadt der polnischen Könige, vom myth. Ahnherrn der Polen, Lech, da gegründet, wo sich das Nest eines weißen Adlers befand (daher der weiße Adler im poln. Wappen), jetzt Kreisstadt der preuß. Provinz Posen, Reg.-Bez. Bromberg, hat 8000 E., Priesterseminar, eine prachtvolle Kathedrale, berühmte Vieh-, besonders Pferdemärkte. – Das Erzbisthum G., in dessen Hauptkirche der Polenherzog Boleslaus I. Chrobry (999 bis 1025) den Leichnam des hl. Adalbert (s. d. A.) gebracht haben soll, wurde um 1000 errichtet, als Kaiser Otto III. in G. einen glänzenden Empfang gefunden. Der erste Bischof wurde Gaudentius, Suffragane die Bischöfe von Krakau, Smogra, Breslau und Kolberg, aber erst nach Gregors VII. Zeit bekam der Erzbischof einen festen Sitz u. zwischen 1123–1248 der Sprengel bestimmte Gränzen. Heinrich (1200 bis 1219) erlangte Immunität für die ganze Geistlichkeit, setzte den Cölibat durch u. wurde für sich u. seine Nachfolger ständiger Legat (legatus natus). Durch die Mongolenverwüstungen litt G. außerordentlich, aber mit der Macht Polens wuchs die der Erzbischöfe von G. Der Erzbischof Nikolaus wurde 1416 Primas von Polen, die Stadt G. poln. Krönungsstadt. Im Wahlreich Polen war der Erzbischof von G. erster Reichsstand u. bei Thronerledigungen Reichsverweser. Durch die Theilungen kam G. mit Posen an Preußen, beide Erzbisthümer wurden 1821 vereiniget, G. behielt nur einen Weihbischof u. besondere Verwaltung, Kulm blieb das einzige Suffraganbisthum von Posen. G. – S. Dunin.


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  • Gnesen — Gnesen,   polnisch Gniezno [ gnjɛznɔ],    1) Kreisstadt in der Woiwodschaft Großpolen, Polen, 100 m über dem Meeresspiegel, von drei Seen umgeben, 71 000 Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Staatliches Pferdegestüt; Museum zu den Anfängen… …   Universal-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, (poln. Gniezno), 1) Kreis im preußischen Regierungsbezirk Bromberg, 24 QM., 52,600 Ew.; von der Welna durchflossen, reich an Weideland u. fruchtbar an Getreide, Tabak, Hopfen; neben dem Landbau u. beträchtlicher Vieh u. Bienenzucht nähren …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gnesen [1] — Gnesen, Erzbistum im ehemaligen Königreich Polen, zu dessen Sprengel neben den preußischen die Bistümer Breslau, Kammin und Lebus und seit dem 12. Jahrh. Posen gehörten. Es wurde 1000 begründet. Der Erzbischof war Legat des päpstlichen Stuhls und …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gnesen [2] — Gnesen (Gniezno), Kreisstadt im preuß. Regbez. Bromberg, zwischen Hügeln und Seen in fruchtbarer Gegend, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Posen Schönsee, G. Konitz u.a., 107 m ü. M., hat eine evangelische und 9 kath. Kirchen, darunter den Dom… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gnesen, Kreisstadt im preuß. Reg. Bez. Bromberg, (1900) 21.693 E., Garnison, Land , Amtsgericht, Domkapitel der Erzdiözese G. Posen, Dom (965), Priesterseminar, Gymnasium, Landgestüt; Fabriken, Pferdemärkte. Bis 1320 Krönungsstadt der poln.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gnesen — Gniezno …   Deutsch Wikipedia

  • Gnesen — Gniezno 52°32′N 17°36′E / 52.533, 17.6 …   Wikipédia en Français

  • Gnesen-Posen — • Archdiocese in the Kingdom of Prussia Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006. Gnesen Posen     Gnesen Posen     † …   Catholic encyclopedia

  • Gnesen Township, St. Louis County, Minnesota — Infobox Settlement official name = Gnesen Township, Minnesota settlement type = Township nickname = motto = imagesize = image caption = image |pushpin pushpin label position =left pushpin map caption =Location within the state of Minnesota… …   Wikipedia

  • Gnesen — m. PL Hnězdno, Gniezno …   Wiener Dialektwörterbuch

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