Gebärmutterkrankheiten

Gebärmutterkrankheiten

Gebärmutterkrankheiten, kommen in geschwängertem oder ungeschwängertem Zustande vor, aber man versteht unter G. beinahe immer nur die Krankheiten des nicht schwangern uterus. Hauptsächlichste Ursachen dieser nicht seltenen Krankheiten des Weibes: 1) die periodische durch den Andrang des Blutes gegebene Empfänglichkeit für Erkrankungen zur Zeit der Menstruation, Diätfehler, Erkältungen, Affekte sind die gewöhnl. Gelegenheitsursachen zu dieser Zeit; 2) unreife Geburten. Meist ist der Abortus schon ein Symptom der G., kann jedoch wiederum an sich als Krankheitsursache wirken; 3) der Geburtsakt: Verletzungen durch Druck, Zerren, eine angewachsene Placenta etc.; 4) die geschlechtliche Entwicklungsperioden, Evolution und Involution. Manche Bleichsucht gehört hieher; 5) Unfruchtbarkeit, Mutterkrebs etc. vererben sich oft durch mehre Geschlechter. In speciellen Verhältnissen: 6) psychisch den Geschlechtstrieb stets rege erhaltende Eindrücke, schlüpfrige Lectüre etc.; 7) unbefriedigter oder widernatürlich befriedigter Geschlechtstrieb; 8) endlich alle überhaupt auf den Organismus schädlich einwirkenden Agentien. Symptome: abnorme Schleimsecretion der Geschlechtstheile, weißer Fluß, Schmerzen und die auf das übrige Nervensystem reflectirten Symptome, sog. hysterische Affectionen, die sowohl die Psyche afficiren als die leibliche Gefühlsseite und Bewegungsnerven berühren. Sodann fehlen abnorme Blutungen selten, ebenso gleichzeitige krankhafte Affection der Brustdrüsen u. des Darmkanals. Außer den acuten Entzündungen u. Blutflüssen haben die meisten G. einen chronischen Verlauf. Hinsichtlich der Prognose ist der Gebärmutterkrebs die schlimmste Form. Gegen G. dienen neben den auch anderwärts gebrauchten Medicamenten: Narcotica, Quecksilberpräparate, gelind eröffnende Mittelsalze, insbesondere auch Bäder, aufsteigende Douche, Cataplasmen, Klystiere, Blutentziehungen durch Blutegel, Gegenreize durch Blasenpflaster, Anwendung von Brom und Jod in Form der Kreuznacher Soole, des Adelheidswassers etc.


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  • Gebärmutterkrankheiten — Gebärmutterkrankheiten,   funktionelle Störungen oder organische Veränderungen der Gebärmutter, die einen Großteil der Frauenkrankheiten ausmachen. Zu den seltenen angeborenen Fehlbildungen gehören v. a. Doppelbildungen oder völliges Fehlen… …   Universal-Lexikon

  • Gebärmutterkrankheiten — gehören zu den häufigsten Frauenkrankheiten (s.d.) und kommen entweder angeboren vor oder können früher oder später dadurch erworben werden, daß Schädlichkeiten auf die Gebärmutter einwirken. Besonders zur Zeit der Menstruation, ferner im… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gebärmutterkrankheiten — Gebärmutterkrankheiten, zum Teil angeborene (wie Verkümmerung und Verdoppelung), meist aber erworbene Krankheiten der Gebärmutter: hauptsächlich ihre Entzündung und Lageveränderungen, die in verschiedener Neigung oder Version oder in… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Bernhard Sigmund Schultze — Bernhard Sigmund Schultze, auch Bernhard Sigismund Schultze oder Bernhard Sigmund von Schultze–Jena, (* 29. Dezember 1827 in Freiburg im Breisgau; † 17. April 1919 in Jena) war ein deutscher Gynäkologe und Geburtshelfer …   Deutsch Wikipedia

  • Leukorrhöe — Leukorrhöe, Leucorrhoea, Fluoralbus, Weißer Fluß, das Weiße), ein aus den weiblichen Geschlechtstheilen kommender Schleimfluß von verschiedener Beschaffenheit u. von verschiedenen Krankheiten begleitet. Man unterscheidet a) Gebärmutterschleimfluß …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Anteflexĭon — (lat.), Knickung nach vorn, z. B. der Gebärmutter, s. Gebärmutterkrankheiten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Anteversion — (lat.), Vorwärtswendung, fehlerhafte Lagerung der Gebärmutter; s. Gebärmutterkrankheiten …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Knickung der Gebärmutter — Knickung der Gebärmutter, s. Gebärmutterkrankheiten, S. 401 …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Krebs [5] — Krebs (Krebsschade, Krebsgeschwür, Karzinom, griech. lat. Carcinoma, lat. Cancer), ein von Galenus in die Medizin eingeführter Name, der ursprünglich auf harte Geschwülste der weiblichen Brust angewendet wurde, deren erweiterte, bläulich… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Lageabweichung — eines Eingeweides, d.h. vorübergehend oder dauernd abnorme Lage eines normalen Organs im Körper, die angeboren sein kann, meist aber erst während des Lebens durch schädliche Einflüsse entsteht. Die angeborne L. tritt zuweilen unter der Form von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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