Friedrich Wilhelm IV.

Friedrich Wilhelm IV.

Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, Sohn des Vorigen, geb. den 15. Oct. 1795, folgte seinem Vater den 7. Juni 1840, beendigte den kirchlichen Conflict, berief Arndt, Boyen, Schön und andere Männer aus der Zeit von 1813–16 wieder in den Dienst, zeigte sich als Gönner der Dichter, Gelehrten und Künstler, berief endlich eine Art von vereinigtem Landtag, ohne jedoch demselben bestimmte Befugnisse einzuräumen, und so entstand ein Drängen nach einer Constitution, das bei dem Widerstreben des Königs noch zu keinem Ergebnisse geführt hatte, als die Revolutionszeit von 1848 und 49 eintrat und dem Könige sehr harte Demüthigungen brachte. Als Fürst Windischgräz über die Revolution in Wien gesiegt hatte, wich dieselbe in Berlin dem General Wrangel ohne einen Kampf zu wagen. Die deutsche Kaiserkrone, welche die gothaische Partei F. W. IV. in dem Parlamente zu Frankfurt antrug, schlug er aus, nahm jedoch den Plan einer Union auf, welche ungefähr die alte Idee eines norddeutschen Bundes unter preuß. Hegemonie verwirklicht u. dadurch Deutschland für immer in 2 Theile gespalten hätte. Doch wurde dieser Plan wieder aufgegeben, als es sich zeigte, daß er zu einem Bruche mit Oesterreich führen müsse. Bis im Herbste 1854 war die Verfassung vom 31. Jan. 1850 trotz wesentlicher Abänderung noch immer nicht vollendet, dagegen eine Bucht der Jahde zur Anlegung eines Kriegshafens von Oldenburg durch Kauf erworben, Hannover mit dem deutschen Zollvereine verbunden und ein Handels- und Zollvertrag mit Oesterreich abgeschlossen; die durch Cession Preußen anheimgefallenen hohenzollernschen Fürstenthümer ersetzen jedenfalls den Verlust Neuenburgs, das sich 1848 als Republik erklärte u. mit der schweizer. Eidgenossenschaft vereinigte.


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