Stereotypie

Stereotypie

Stereotypie, heißt das Anfertigen von Metallplatten, auf welchen sich der Schriftsatz in feststehenden Buchstaben darstellt. Der Druck mit diesen Platten heißt Stereotypendruck. Man bezweckt dadurch, daß ein Werk nicht bei jeder neuen Auflage abermals gesetzt werden muß, indem die vorräthigen Platten jederzeit zum Druck benutzt werden können, u. daß bei dem einmal corrigirten u. sodann stereotypirten Satz keine weiteren Fehler vorkommen, sondern alle Auflagen durchaus gleich sind, was namentlich bei Schulbüchern, mathematischen Werken etc. von wesentlichem Nutzen ist. Die Erfindung der S. stammt aus Holland und geschah zu Ende des 17. oder Anfang des 18. Jahrh., wurde von Firmin Didot (1794) ausgebildet u. benannt, von Lord Stanhope (1804) bedeutend verbessert und von Daulé und Genoux vereinfacht. Die Platten erhält man auf folgende Weise: Man spannt den in der Buchdruckerei gefertigten Schriftsatz in einen messingenen oder eisernen Rahmen fest ein, setzt auf diesen einen ähnlichen mehre Linien hohen Rahmen, wodurch man über dem Satze einen umschlossenen leeren Raum erhält; sodann wird ein Brei aus Gyps und Wasser über den Satz ausgegossen und in alle Theile desselben sorgfältig eingerieben. Nachdem diese Masse hart geworden, hebt man sie mit dem obern Rahmen ab und trocknet sie vollends im Ofen. Die dadurch erhaltene Gypsform enthält alle Buchstaben vertieft u. dient als Matrize für den Guß der Platte, welcher entweder in einer eisernen Pfanne mit Oeffnungen vermittelst Eintauchen in das geschmolzene Schriftzeug od. durch Einschütten desselben mit dem Gießlöffel geschieht. Statt des Gypses bedient man sich auch des Seidenpapiers, indem man 6–7 Bogen davon mit einem Kleister aus Stärke, Kreide und Wasser zusammenklebt, diese Pappe mit einer Walze glättet u. darauf unter der Buchdruckerpresse einen Abzug des zu stereotypirenden Satzes macht; die so erhaltene Matrize wird zum Guß verwendet. Nach dem Guß wird die Pfanne in feuchtem Sande abgekühlt, die Platte von dem Gyps gereinigt, an den Seiten abgehobelt und auf hölzerne oder bleierne Unterlagen befestigt, worauf der Abdruck wie beim gewöhnlichen Schriftsatz geschieht.


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  • stéréotypie — [ stereɔtipi ] n. f. • 1797 « clichage »; de stéréotype ♦ Didact. Caractère stéréotypé. Psychopathol. Tendance à conserver la même attitude, à répéter le même mouvement ou les mêmes paroles. Stéréotypie des schizophrènes. ● stéréotypie nom… …   Encyclopédie Universelle

  • Stereotypie — (gr. στερεός stereós „fest“, „hart“, „haltbar“ und typie) steht für: Stereotypie (Buchdruck), ein Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten durch Abformung eines aus Lettern oder Zeilen zusammengesetzten Schriftsatzes in eine sogenannte… …   Deutsch Wikipedia

  • Stereotypīe — (griech.), das Verfahren, von aus beweglichen Lettern gesetzten Druckseiten vertiefte Formen abzunehmen und vermittelst derselben erhöhte, den Satzseiten genau entsprechende Druckplatten zu gewinnen. Ohne die S. würde die Schnellpresse bei weitem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Stereotypie [1] — Stereotypie, Verfahren zur Herstellung von Buchdruckplatten nach vorhandenen Letternsätzen oder Klischees durch Abformen einer Matrize und Ausgießen dieser mit Schriftmetall. Die Erfindung der Stereotypie wird von den einen dem bayrischen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stereotypie [2] — Stereotypie (s. Bd. 8, S. 309). In größeren Zeitungsdruckereien werden nun fast nur mehr Matrizenprägepressen, mit dem Schmelzkessel in unmittelbare Verbindung gebrachte Gießinstrumente mit Förderung des flüssigen Metalls durch Pumpendruck und… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Stereotypie — Stereotypīe (grch.), das Verfahren, aus dem Schriftsatz eine einzige Platte zum Abdruck in der Buchdruckpresse herzustellen, zum Zweck der Schriftschonung und längerer Aufbewahrung für den Nachdruck. Die Matrize wird erzeugt, indem mehrere Bogen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Stéréotypie — La stéréotypie (du grec stereos « solide » et τυπός (tupos) « empreinte, marque ») est une technique de fabrication de formes imprimantes en relief, en vue d imprimer des textes, des images, ou leurs combinaisons, en… …   Wikipédia en Français

  • Stereotypie — Ste|reo|ty|pie 〈f. 19〉 I 〈unz.〉 1. Verfahren zum Abformen von Schriftsatz in Matern 2. 〈Psychiatrie〉 krankhafte dauernde Wiederholung bzw. Beibehaltung immer derselben Bewegungen, Handlungen u. Gedanken II 〈zählb.〉 aus einer Blei Antimon Zinn… …   Universal-Lexikon

  • stéréotypie — (sté ré o ti pie) s. f. Terme d imprimerie. Art de stéréotyper. •   J ai fait une édition particulière de mon mémoire, sous le titre d histoire et procédés du polytypage et de la stéréotypie, CAMUS Instit. Mém. litt. et beaux arts, t. v, p. 339.… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Stereotypie — Ste|reo|ty|pie die; , ...ien <nach gleichbed. fr. stéréotypie>: 1. das Herstellen u. Ausgießen von ↑Matern (Druckw.). 2. das [krankhafte] Wiederholen von sprachlichen Äußerungen od. motorischen Abläufen über einen längeren Zeitraum (Psychol …   Das große Fremdwörterbuch

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