Flachs

Flachs

Flachs, Lein (Linum usitatissimum). Man unterscheidet Schließlein oder Dreschlein (L. usitat. vulgare Schübl.) und Klanglein oder Springlein (L. usitat. crepitans Schübl.); zur erstern Sorte gehört der Rigaer F., zur letzteren der Alp- und Schwarzwald-F. – Unerläßlich für den F.bau ist häufiges Wechseln mit dem Saatgut und ein ganz sein zubereiteter Boden, der nicht humusarm sein darf; Hanf oder Hackfrüchte, zu denen stark gedüngt worden, bilden die beste Vorfrucht für den F. – Saatzeit verschieden, von der Zeit an, wo kein Frost mehr einfällt, bis Juni; Saatmenge zu recht seinem F. gegenüber von der zu gewöhnlichem F. im Verhältniß von 8: 5, und dann muß man aber auf den Samenertrag ganz verzichten; denn recht seinen F. erzielt man nur, wenn solcher sehr dicht steht und ausgezogen wird, wenn die Samen kaum zu reisen beginnen. – Nachdem die Samen abgestreift worden sind, werden die Stengel auf dem Lande od. im Wasser geröstet, bis die F.faser sich von den Stengeln lösen läßt. – Leinwand von F. ist seiner, als von Hans. – Aus den reisen Samen wird das Leinöl geschlagen, ein dünnflüssiges schnelltrocknendes Oel, namentlich zu Anstrichen aller Art vielfach benutzt und ein bedeutender Handelsartikel. Guter Samen gibt 22% Oel. – Der Schleim vom F.samen wird innerlich und äußerlich häufig medicinisch angewendet, ebenso als Mehl zu Umschlägen; das Oel zu Klistiren. – Die Rückstände von der Leinölfabrikation, die sog. Oelkuchen, sind ein vorzügliches Düngungs- und Futtermittel. – L. perenne, ausdauernder F., ist eine hübsche blaublühende Rabattenzierpflanze, die übrigens im Winter leicht erfriert und überhaupt gerne verdrängt wird.


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Synonyme:

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  • Flachs — Flachs, die Faser des zur Gattung Linum (s.d.) aus der Familie der Linazeen gehörenden gemeinen Flachses (Linum usitatissimum L., s. Tafel »Faserpflanzen I«, Fig. 9), der schon im alten Ägypten angebaut wurde, während in der jüngern Steinzeit nur …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Flachs [1] — Flachs, die Pflanze, welche den F. liefert, ist der Lein (s. Linum). I. F. heißt sie erst vom Augenblick ihrer Ernte an. A) Die Ernte des F es beginnt mit dem Raufen; dasselbe geschieht, wenn es hauptsächlich auf die Bastgewinnung ankommt, bald… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Flachs — Sm erw. fach. (9. Jh.), mhd. vlahs, ahd. flahs, as. flas Stammwort. Aus wg. * flahso m. Flachs , auch in ae. fleax, afr. flax, eine nicht näher einzuordnende s Bildung zu der unter flechten dargestellten verbalen Grundlage. Sachlich ist dieser… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Flachs — [flaks] der; es; nur Sg; 1 eine Pflanze, aus deren Stengeln man Bast gewinnt 2 die Fasern des Flachses (1), aus denen man Leinen herstellt 3 gespr; Unsinn, der aus Spaß gesagt wird <Flachs machen> || zu 3 flạch·sen (hat) Vi …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Flachs [2] — Flachs, Siegmund Andreas, geb. 1692 in Berggießhübel, studirte in Leipzig Theologie u. habilliirte sich an der dortigen Universität; 1731 wurde er Pfarrer in Sebnitz bei Pirna u. 1742 Superintendent in Colditz; sein Todesjahr ist unbekannt; er… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Flachs — Flachs, s. Spinnfasern …   Lexikon der gesamten Technik

  • Flachs — Flachs, die von den Gefäßbündeln der Stengel des gemeinen Leins (s. Linum) abgeschiedenen Bastfasern. (S. Flachsspinnerei). Das mikroskopische Bild der Flachsfaser s. Gespinstfasern. – Neuseeländischer F., s. Phormium. – Indischer F., s.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Flachs — Flachs,der:1.⇨Geld(1)–2.ohneF.:⇨wahrhaftig;F.machen:⇨scherzen …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Flachs — Flachs: Die wichtige, den Germanen seit der Bronzezeit bekannte Faserpflanze, deren ältester Name ↑ Lein ist, heißt bei den Westgermanen mhd. vlahs, ahd. flahs, niederl. vlas, engl. flax. Das Wort ist eine Bildung zu dem unter ↑ flechten… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Flachs — 1. Auss grobem Flachs kan man kein subtil (fein) Garn spinnen oder Seiden auss groben Hanff. – Henisch, 1123, 43; Petri, II, 29. 2. Dem Flachs geht s immer vbel, wenn er nicht gar geradbrecht wird. – Fischart, Prakt.; Kloster, VIII, 640. 3. Den… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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