- Ehrenlegion
Ehrenlegion (Légion dʼhonneur), frz. Orden, 1802 von Bonaparte für verdiente Soldaten, Gelehrte, Künstler, Handwerker etc. eingeführt, seit dieser Zeit ein Ziel des Ehrgeizes für jeden Franzosen. Nach dem Decret vom 2. Juli 1802 erhielt der Orden 4 Grade: Legionäre, Offiziere, Commandeure und Großoffiziere in 16 Cohorten, als Dotation für den Legionär jährlich 250 Fr., den Offizier 1000, den Commandeur 2000, den Großoffizier 5000 Fr.; für jede Cohorte wurden 7 Großoffiziere, 20 Commandanten, 30 Offiziere, 350 Legionäre bestimmt, und außerdem das Institut zu Ecouen für die Töchter der Ordensmitglieder gegründet. Bis jetzt hat der Orden mancherlei Veränderungen erlebt; 1804 fügte Napoleon die Klasse der Grand-Aigles hinzu und änderte auch die Decoration: 5strahliger Stern, in der Mitte auf der einen Seite das Bild Napoleons, auf der anderen der kaiserl. Adler mit der Inschrift: »Honneur et patrie« (Ehre und Vaterland), u. der Umschrift: »Napoléon, empereur des Français«. Unter der Restauration wurde der Orden beibehalten, statt des Bildes von Napoleon das von Heinrich IV. und statt des Adlers das Lilienwappen eingesetzt und die kaiserl. Umschrift in »Henri IV. roi de France et de Navarre« verwandelt. Die Legionäre hießen von jetzt an Ritter, die Zahl der Großkreuze wurde auf 80, der Großoffiziere auf 160, der Commandeurs auf 400, der Offiziere auf 2000 gesetzt, die Zahl der Ritter unbestimmt gelassen. Louis Philipp verwandelte die Lilien in eine Königskrone mit 2 dreifarbigen Fahnen, die Republik von 1848 stellte die Decoration von 1802 wieder her, Napoleon III. durch Decret vom 31. Jan. 1852 die vom Jahre 1804. Nach der Restauration erhielten die fremden Ordenträger sowie die Ueberzähligen keine Pensionen mehr, eben so unter Louis Philipp, der in 10 Jahren gegen 15000 Decorationen verlieh; unter Louis Napoleon erhalten bloß die Legionäre des 1. Kaiserthums 250 Fr. Pension.
http://www.zeno.org/Herder-1854.