Utrecht [2]

Utrecht [2]

Utrecht, die Kirche von, gestiftet im 8. Jahrh. durch den hl. Willibrord, umfaßte bis 1559 fast das ganze heutige Holland, wurde dann Erzbisthum neben den Bisthümern Harlem, Middelburg, Leuwarden, Deventer u. Gröningen. Nur Trümmer der Capitel U. und Harlem retteten sich aus der gerade einbrechenden Umsturzperiode, 1580 eröffnete nach dem Tode des letzten Erzbischofes der Generalvicar Sasbold Vismer die Reihe der apostolischen Vicare. Schon der apostol. Vicar Neerkassel (1661–1688) war ein entschiedener Gegner des Jesuitenordens, sein Nachfolger Peter Codde zeigte sich offen als Jansenist, U. wurde zur Metropole des Jansenismus und zu einer schismatischen Kirche. Codde wurde durch Clemens XI. 1702 suspendiert und erhielt an Theodor von Cock einen Provicar, aber die Capitel von Harlem und U. protestirten gegen diesen, weil er nicht ohne die Einwilligung des entsprechenden Capitels habe ernannt werden können, die Regierung erklärte sich für die Capitel. 1703 wurde Cock aus dem Lande gewiesen, 1704 Codde abgesetzt, allein er blieb in seiner Stelle, die Jesuiten und ihre Anhänger wurden wiederholt aus dem Lande getrieben, den Nachfolgern Cocks, Daemen und Bylevelt, ihre Mission gründlich entleidet. Durch Dominik Varlet, Bischof von Babylon, wurde das Schisma vollendet; 1723 nämlich wählte das U. ercapitel den Corn. Steenhoven zum Erzbischof, Varlet aber weihte ihn, obwohl er selber suspendiert war und Rom dagegen protestirte, und wiederholte die Weihe bei Steenhovens Nachfolgern. Als endlich der Erzbischof Meindarts 1742 die Bisthümer von Harlem und Deventer wieder herstellte, war damit dem Erlöschen des schismatischen Episcopates vorgebeugt; 1763 hielt er das sog. Provincialconcil von U. ab und sandte die Akten nach Rom, dieses erklärte die Synodalbeschlüsse für ungültig und ließ sich durch alle Verwendungen der Höfe nicht bewegen, die Kirche von U. anzuerkennen. So besteht trotz zahlreichen Vereinigungsversuchen das Schisma bis heute; s. darüber Jansen im III. Band S. 470.


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