Synergismus

Synergismus

Synergismus (abgeleitet vom griech. Synergie, Mitwirkung), heißt in der protest. Theologie die Lehre, daß Gott keineswegs alles allein im Menschen wirke, sondern daß außer der göttlichen Gnade auch der zustimmende Wille des Menschen zu seiner Bekehrung mitwirke. Diese Lehre stellte Melanchthon auf, sie ging in das Leipziger Interim über und fand sofort Anklang. Allein die Professoren zu Jena behaupteten als Wächter des reinen Lutherthums 1557, der Mensch könne in Folge der Erbsünde am Werke Gottes keineswegs mitwirken, sondern demselben lediglich widerstehen, der Hof von Weimar aber trat für die Jenenser in die Schranken. In Jena selbst vertheidigte 1560 Victorin Striegel den erst 1577 in der Concordienformel verdammten S. und büßte dafür mit 3jähriger Hast; in der Disputation mit ihm hatte anderseits Flacius die Erbsünde als Substanz des Menschen verfochten, eine Ansicht, die den Menschen ganz und gar zu einem Teufelskind und jeder Erlösung unfähig machte, und auch Flacius kam durch die Theologen ins Elend und st. darin. – Synergist, Anhänger des S.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Synergismus — (v. gr.), die Meinung, daß Her Mensch die Seligkeit nicht blos von den Wirkungen der göttlichen Gnade hoffen dürfe, sondern zur Erlangung derselben selbst mitwirken müsse. Schon Pelagius behauptete dies gegen Augustinus, Erasmus von Rotterdam… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Synergismus — (griech), die dogmatische Ansicht, wonach der Mensch zu seiner Bekehrung »mitwirken« müsse. Einst hatte Augustinus im Gegensatz zum Pelagianismus und Semipelagianismus für die Bekehrung ein alleiniges, unwiderstehliches Tun Gottes behauptet.… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Synergismus — (grch.), die Lehre, daß der Mensch zu seiner Bekehrung neben der göttlichen Gnade mitwirken müsse. Synergist, Anhänger dieser von Melanchthon vertretenen Lehre. Die Synergistischen Streitigkeiten (1555 67) zwischen den strengen Anhängern Luthers… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Synergismus — Die Synergie oder der Synergismus (griechisch συνεργία, synergía oder συνεργισμός, synergismós „die Zusammenarbeit“, von σύν, syn „mit“, „zusammen“ und ἔργον, érgon „das Werk“) bezeichnet das Zusammenwirken von Lebewesen, Stoffen oder Kräften im… …   Deutsch Wikipedia

  • Synergismus — ◆ Syn|er|gịs|mus 〈m.; ; unz.〉 1. Lehre von der Mitwirkung des Menschen bei seiner Rettung durch Gottes Gnade 2. die gleichgerichtete u. sich damit gegenseitig verstärkende Wirkung zweier od. mehrerer Kräfte, Stoffe, Lebewesen ● Synergismus… …   Universal-Lexikon

  • Synergismus —    (griech. = Auffassung vom Zusammenwirken), eine theol. Auffassung, die entweder in einem allgemeinen Sinn von Mitwirkung der Menschen mit Gott spricht oder im engeren Sinn das Zusammenwirken von Gott u. Mensch bei der Rechtfertigung meint, so… …   Neues Theologisches Wörterbuch

  • Synergismus — Syn|er|gịs|mus auch: Sy|ner|gịs|mus 〈m.; Gen.: ; Pl.: unz.〉 1. 〈Rel.〉 Lehre von der Mitwirkung des Menschen bei seiner Erlösung durch Gottes Gnade (bes. bei den Anhängern Melanchthons) 2. die gleich gerichtete u. damit sich gegenseitig… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Synergismus — ⇡ Schadstoffinteraktion …   Lexikon der Economics

  • Synergismus — Syn|ergịsmus m; , ...men: 1) = Synergie. 2) Symbiose von Mikroorganismen. 3) Zusammenwirken von mehreren Arzneimitteln in additiver oder potenzierender Weise …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Synergismus — Sy|ner|gis|mus der; <zu ↑...ismus (2, 1)>: 1. a) das Zusammenwirken von Substanzen od. Faktoren, die sich gegenseitig fördern (z. B. von Arzneimitteln); b) ↑Symbiose von Mikroorganismen (Biol.). 2. Heilslehre, nach der der Mensch an der… …   Das große Fremdwörterbuch

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