- Friedrich I. [4]
Friedrich I., König von Württemberg, geb. 6. Novbr. 1754 zu Treptow, war zuerst preuß. General, dann russ., wurde d. 23. Dezbr. 1797 Herzog von Württemberg, Kurfürst 1803, König 1. Jan. 1806, vergrößerte während der franz.-deutschen Kriege sein Land um 2/3 auf 368 QM. mit 1400000 E.; Napoleon achtete ihn mehr als die andern deutschen Fürsten; F. I. war der einzige Rheinbundsfürst, der Napoleon zu trotzen wagte, als derselbe ein württemberg. Corps nach Spanien verlangte, und die Weigerung glücklich durchsetzte. Er ging erst nach der Schlacht von Leipzig u. sehr ungern zu den Verbündeten über, blieb selbst während des Feldzugs 1814 mit Napoleon in Correspondenz und fügte sich nur nach langem Widerstreben dem Wiener Congresse, welcher eine deutsche Bundesacte aufstellte und die Einführung landständischer Verfassungen anordnete; denn F. I. haßte auch den Schatten eines deutschen Reichs als Beschränkung seiner Souveränität, und die alte landständische Verfassung Württembergs hatte er 1805 vernichtet. Die Zeitverhältnisse wirkten aber zwingend; er berief die Stände und legte ihnen eine Verfassung vor, welche von ihnen abgelehnt wurde. Die Annahme der zweiten von ihm vorgelegten sehr liberalen Verfassung erlebte er nicht mehr, indem ihn 1816 d. 30. Oct. ein schneller Tod hinwegraffte. Er war ein Fürst von vielem Verstande und großer Thatkraft, aber leidenschaftlich und gewaltthätig; seine Ungnade traf besonders den ehemals reichsunmittelbaren Adel, u. seine Jagdlust drückte die Bauern außerordentlich.
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