- Adams
Adams (spr. Aedäms), John, zweiter Präsident der nordamerikanischen Union, geb. zu Braintree den 19. Okt. 1735. Er zeichnete sich als Rechtsgelehrter aus und als eifriger Gegner der englischen Einrichtungen, die er für die Colonieen nicht geeignet glaubte. Congreßmitglied seit 1774 betrieb er mit Lee und Jefferson den Gedanken der Lostrennung von dem Mutterlande und beantragte im Mai 1776 für die Colonie eine selbstständige Regierung einzuführen. Dies war der Vorläufer der Unabhängigkeitserklärung, die auf Leeʼs Antrag am 4. Juli 1776 erlassen wurde. Das folgende Jahr wurde er nach Frankreich geschickt, mit dem jedoch Franklin bereits das folgenreiche Bündniß abgeschlossen hatte. In sein Vaterland zurückgekehrt arbeitete er mit Eifer für die Kräftigung der Centralgewalt, wie er wesentlich beigetragen hatte, daß der Oberbefehl dem Washington mit unbeschränkter Vollmacht übergeben wurde. Im J. 1797 wurde er zum Präsidenten gewählt, konnte aber nach Verfluß seiner Amtsdauer seine Wiedererwählung nicht durchsetzen und mußte dem Demokraten Jefferson Platz machen; denn Adams war den Demokraten zu aristokratisch, den Wighs aber zu liberal gewesen. Indessen erhielt er bis zu seinem Tode manchen Beweis der Achtung von seinen Landsleuten, indem sie ihn zur Theilnahme an ihren öffentlichen Verhandlungen beriefen; er starb am 50. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung, den 4. Juli 1826, an demselben Tage, der auch seinen politischen Gegner Jefferson aus dem Leben scheiden sah.
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