Pflug

Pflug

Pflug (der Name soll slavischen Ursprungs sein), Werkzeug, welches zur Umwendung u. Auflockerung des Ackerbodens dient, so daß ein gleich breiter Streifen der Ackeroberfläche in bestimmter Tiefe abgeschnitten und umgewendet wird. Die Haupttheile des gewöhnlichen P.es sind: das P.haupt od. die Sohle, welche auf dem Grunde der Furche streift und die P.schar hält, welche den Boden horizontal abreißt; die Griessäule verbindet den oberen Theil des P.s mit dem unteren; sie trägt den Grindel oder P.baum, der hinten an der linken Sterze befestigt ist; vermittelst desselben wird der P.körper fortgezogen; in dem Grindel ist das Sech, P.messer befestigt, das bis etwa 1'' vornen gegen die P.schar hinabreicht und den Bodenstreifen senkrecht abschneidet; zur vollständigen Umwendung des von der Schar u. dem Sech abgeschnittenen Streifens dient das Streichbrett, Rüster, das an dem P.haupte und der Griessäule befestigt, gewöhnlich eingebogen od. geschweift und jetzt gewöhnlich von Eisen ist; die Sterzen endlich dienen zur Handhabe für den Pflüger. Die verschiedenen P.arten sind: 1) der Räder-P. mit Vordergestell (auf dessen Rumpf der Grindel ruht), Achse und Rädern; 2) der Schwing-P. ohne Vordergestell; 3) der Stelz-P. mit Schleife statt des Vordergestells mit Rädern; 4) der Wende-P. mit Streichbrett, das auf der einen oder anderen Seite angebracht werden kann; hieher gehören auch die verschiedenen Hack-P.e mit 2 beweglichen Streichbrettern, die besonders zum Behäufen der in Reihen stehenden Früchte dienen; 5) der Doppel-P. mit 2 Scharen, 2 Streichbrettern, in 1 Zuge 2 Furchen machend, aber nur in ganz lockerem Boden anwendbar; 6) der Dampf-P., in England angewendet, aber wie es scheint, bis jetzt ohne dem Aufwande entsprechende Leistungen. – Fast jedes Land und jede Gegend besondere Abweichungen in der Construction des P.es, die in der Regel ihren Grund in eigenthümlichen Bodenverhältnissen finden.


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • PFLUG (J.) — PFLUG JULIUS (1499 1564) Humaniste, diplomate et homme d’Église, Julius Pflug fut le dernier évêque catholique de Naumburg Zeitz (Saxe), évêché fondé au Xe siècle; il fut aussi l’instrument de la politique religieuse de Charles Quint dans les… …   Encyclopédie Universelle

  • Pflug — [pf̮lu:k], der; [e]s, Pflüge [ pf̮ly:gə]: Gerät, mit dem die Erde eines Ackers zu Schollen umgebrochen wird: er ging hinter dem Pflug; der Ochse, der Traktor zieht den Pflug. * * * Pflug 〈m. 1u; Landw.〉 Ackergerät zum Lockern, Wenden, Zerkrümeln… …   Universal-Lexikon

  • Pflug [1] — Pflug (hierzu Tafel »Pflüge I. u. II«), Gerät zur Bearbeitung des Bodens zum Zweck seiner Bestellung mit Kulturgewächsen. Der P. soll den Boden lockern, mischen und wenden. Er soll die Oberfläche rauh machen, damit die Atmosphäre kräftiger… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Pflug — Pflug: Die Herkunft des altgerm. Wortes mhd. pluoc, ahd. pfluoh, niederl. ploeg, engl. plough, schwed. plog ist – trotz zahlreicher Deutungsversuche – unklar. Mit diesem Wort bezeichneten die Germanen wahrscheinlich eine weniger primitive Form… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Pflug [1] — Pflug, ein Ackergeräth zum Pflügen (s.d.). In neuerer Zeit hat man den P. auf alle mögliche Weise zu verbessern gesucht, u. seine Erbauung auf sorgfältige Berechnung der Friction, des Keils u. der Wirksamkeit der Kraft gegründet. Der P. soll… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pflug — Pflüge I. Pflüge II …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Pflug [2] — Pflug (Pflugk), sächsisches Adelsgeschlecht, stammt angeblich von den ehemaligen Königen von Böhmen ab. 1) Ulrich, war 1335 Statthalter in Böhmen. 2) Centurius, zeichnete sich im 17. Jahrh. als General gegen die Türken aus. 3) Cäsar, Rath des… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pflug [3] — Pflug, Johann Bapt., geb. 1785 in Biberach, Genremaler, kam in das Benedictinerkloster Weingarten, ging später nach München, wo er sich ausbildete u. kehrte nach Biberach zurück, wo er charakteristische Volksscenen malte …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Pflug [2] — Pflug (Pflugk), Julius, kath. Theolog, geb. 1499 in Eythra bei Leipzig, gest. 3. Sept. 1564 in Naumburg, gehörte der vermittelnden Richtung des Erasmus an, ward Domherr in Mainz, Meißen und Naumburg und Geheimrat des Kaisers. An den… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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