- Gama
Gama, Vasco de, einer der kühnen Seefahrer, welche Portugals Seemacht begründeten, geb. um 1450 zu Sines in der Provinz Alemtejo, wurde 1497 von Emmanuel d. Gr. beauftragt, den von B. Diaz angebahnten Seeweg nach Ostindien weiter zu verfolgen. Er stach am 9. Juli 1497 mit 4 Schiffen und 160 Mann in See, landete am 20. Novbr. bei Corrientes an der Küste Mozambique und fuhr im Mai 1498 im Hafen von Kalikut ein. Anfangs vom malabarischen König Zamorin u. den Hindus gut aufgenommen, zwang ihn der erwachende Argwohn der einheimischen Handelsleute zur Heimkehr und am 14. Septbr. 1499 war er mit nur noch 55 Gefährten wieder in Lissabon. Er wurde Admiral der östl. Flotte, Marquis von Bidiguerra und Don mit 3000 Dukaten jährl. Einkommens. Auf einer 2. Fahrt 1502 gründete er Niederlassungen in Mozambique und Sofala u. kehrte schon Ende 1503 mit 13 reich beladenen Schiffen wieder heim, nachdem er den Admiral Sodre zurückgelassen. Das Unglück der portugies. Vicekönige in Ostindien bewog König Johann III., den alten G. als Vicekönig 1524 mit 14 Schiffen dahin zu senden. Dieser erzielte durch ein mildes u. dennoch energisches Verfahren rasch große Erfolge, st. jedoch schon am 24. Dezbr. zu Goa, das er zum Mittelpunkte der portug. Macht in Indien hatte machen wollen. Sein Leichnam kam nach Portugal zurück, sein Andenken wurde in Camoens Lusiade und noch mehr durch die Geschichte des Welthandels verewigt.
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