Theoderich

Theoderich

Theoderich, Theodorich (vergl. Dietrich) d. Gr., geb. 455 n. Chr., Sohn Theudemirs, des Königs der Ostgothen, als diese noch in Pannonien saßen, kam frühe als Geissel nach Konstantinopel, wo er jene Bildung erwarb, die ihn weit über alle german. Fürsten seiner Zeit erhob. 488 brach er mit dem größten Theile seines Volkes nach Italien auf, besiegte den Odoaker (s. d.) und ermordete ihn 493, so daß er Herr von Italien wurde. Die Gothen erhielten als der Wehrstand Italiens 1/3 der Ländereien zu Lehen; T. hielt die röm. Städteverfassung aufrecht, behielt aber auch die röm. Verwaltung bei, nahm röm. Minister, um die Römer durch Römer zu regieren, während die Gothen nach ihren Gesetzen lebten, verwandte viel auf die Stadt Rom, wie er überhaupt die alte Cultur zu erhalten suchte. Eine Verschmelzung der arianischen Ostgothen mit den kath. Römern war unmöglich, daher wurde das ostgoth. Reich nur durch T.s Kraft zusammengehalten u. nach seinem Tode (526 n. Chr.) begann auch der Zerfall desselben.


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