- Schmetterlinge
Schmetterlinge, Staubflügler (Lepidoptera), eigene Ordnung der Insekten, mit sehr vollkommener Verwandlung und ausgezeichnet durch die 4 großen, mit staubartigen Schüppchen bedeckten Flügel und den vorstreckbaren, spiralförmig sich aufrollenden Rüssel (Zunge), mit dem sie den Honigsaft der Blumen, ihre einzige Nahrung, saugen. Die leicht abwischbaren Schüppchen der Flügel sind sehr mannigfaltig gestaltet, gestielt und ungestielt und geben dem Schmetterling die Pracht der Zeichnung und Farbe. Der Leib ist lang, die drei Brustringe zu einem Stück verbunden, der Hinterleib nur auf einem Punkt mit der Brust verwachsen; die Fühlhörner aus vielen Gliedern bestehend; die zwei großen Augen facettirt, einige haben noch zwei Nebenaugen. Das Leben des Schmetterlings ist nur für die Fortpflanzung bestimmt, daher von kurzer Dauer. Aus den Eiern kommen nach einer bestimmten Zeit die Larven, Raupen genannt, mit walzenförmigem, weichem u. oft schön gefärbtem Körper, nackt oder haarig, aus 12 Ringen bestehend u. mit 9 Luftlöchern auf jeder Seite u. 10 bis 16 Füßen, wovon die 6 vordern denen des vollkommenen Insektes entsprechen. Diese Raupen leben meist auf Pflanzen, wenige in der Erde oder in Holz, nähren sich von Blättern und sind sehr gefräßig. Bei ihrem schnellen Wachsthum häuten sie sich öfters, bis sie sich endlich in Puppen (s. d.) verwandeln, aus welchen nach kürzerer od. längerer Zeit das vollkommene Insekt, der Schmetterling, hervortritt. Man theilt die S., von denen gegen 2000 Arten bekannt sind, in 4 Unterordnungen: 1) Tag-S. oder Falter (Diurna), mit den beiden Familien der ächten und unächten Falter; 2) Abend-S. (Crepuscularia), mit den 3 Familien der Schwärmer, Sesien und Zygänen; 3) Nacht-S. (Nocturna), die in 4 Familien der Spinner, Bohrer, Eulen und Spanner zerfallen; 4) Klein-S. (Microlepidoptera), mit den Familien Zündler oder Lichtmotten, Wickler, Motten und Geistchen oder Federmotten.
http://www.zeno.org/Herder-1854.