Scheintod

Scheintod

Scheintod (asphyxia), Zwitterzustand, in dem sich die organische Materie befindet, nachdem sie aufgehört hat. derartige organische Funktionen an sich erkennen zu lassen. welche auch der gewöhnlichen Beobachtung zugänglich sind und bevor sie den zersetzenden Kräften des Chemismus ausschließlich anheimfällt. Ohne erloschen zu sein ist das Leben auf sein Minimum reducirt. Im gewöhnlichen Leben wendet man das Wort S. vorzugsweise auf die organische Materie des thierischen Körpers an. Es gehören hieher der Winterschlaf mancher Säugethiere und Vögel. Amphibien. Insekten in unseren Breitegraden, wie auch der Sommerschlaf der Reptilien unter den Tropen zur Zeit der trockenen Jahreszeit. Weder Respirations- noch Circulationsproceß hört ganz auf. der Stoffwechsel ist nur auf sein Minimum reducirt. Vor Allem aber bezeichnet S. jenen entsetzlichen Zustand, in dem sich ein Mensch befindet, den man wegen Mangels aller der gewöhnlichen Beobachtung zugänglichen Lebenszeichen für todt hält, ohne daß er es ist. Das einzige Unterscheidungsmerkmal zwischen S. u. wirklichem Tod sind die Zeichen der Fäulniß, die Todtenmale etc. Am ähnlichsten dem S. sind die kataleptischen Anfälle und der Zustand nach einem plötzlichen großen Blutverlust. Eine tüchtige Leichenschau ist das beste Vorbauungsmittel gegen die Gefahr, daß S.te begraben werden.


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  • Scheintod — (auch lat. Vita reducta oder Vita minima = das reduzierte bzw. geringe Leben) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Zustand, in dem ein Mensch ohne Bewusstsein war und leblos wirkte, so dass unklar war, ob er noch lebte oder tot war. Das… …   Deutsch Wikipedia

  • Scheintod — Scheintod, 1) (Asphyxia), ein Mittelzustand zwischen Leben od. Lebensende u. Tod, wobei der daran Leidende ein todähnliches Erlöschen der Lebensverrichtungen zeigt, bei noch ferner Zersetzung des Körpers aber die Möglichkeit des Wiedererwachens… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Scheintod — (Asphyxia), Zustand, in dem das Leben erloschen zu sein scheint, aber in Wirklichkeit nicht vollständig erloschen ist. Als Eintrittspunkt des Todes sieht man gewöhnlich den Moment an, in dem die Atmungs und Herztätigkeit erlischt. Nun können… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Scheintod — (Asphyxīa), derjenige Zustand, in welchem die Erscheinungen des Lebens nicht mehr bemerkt werden, indem Gehirn, Lunge und Darm ihre Funktionen eingestellt haben, Bewußtsein, Empfindung und Bewegung völlig fehlen, Herz und Gefäßsystem aber in sehr …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Scheintod — Schein|tod 〈m. 1; unz.〉 Zustand, in dem alle Lebensäußerungen scheinbar erloschen sind, z. B. bei Sauerstoffmangel, Blutverlust usw. od. (absichtlich, bei Tieren) als Schutzmaßnahme bei Gefahr * * * Schein|tod, der (Med.): körperlicher Zustand… …   Universal-Lexikon

  • Scheintod, Asphyxie — Scheintod, Asphyxie, der bleiche Stiefbruder des Schlafes und des Todes, die täuschende Todtenmaske, während die Wahrheit des Lebens nur noch die schwache Wärme des Körpers und der Mangel der gewöhnlichen Leichenstarre, und zuweilen nicht einmal… …   Damen Conversations Lexikon

  • Scheintod — Sche̲i̲ntod: todesähnlicher Zustand mit Aussetzen der Atmung und mit Ausfall anderer, äußerlich sichtbarer Lebenszeichen …   Das Wörterbuch medizinischer Fachausdrücke

  • Scheintod — Schein|tod …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Vita minima — Scheintod (auch lat. Vita reducta oder Vita minima = das reduzierte bzw. geringe Leben) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Zustand, in dem ein Mensch ohne Bewusstsein war und leblos wirkte, so dass unklar war, ob er noch lebte oder tot war …   Deutsch Wikipedia

  • Vita reducta — Scheintod (auch lat. Vita reducta oder Vita minima = das reduzierte bzw. geringe Leben) ist eine veraltete Bezeichnung für einen Zustand, in dem ein Mensch ohne Bewusstsein war und leblos wirkte, so dass unklar war, ob er noch lebte oder tot war …   Deutsch Wikipedia

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