- Julius [3]
Julius, Name von drei Päpsten. – J. I., St., ein Römer, Papst vom 6. Febr. 337 bis 12. April 352. Er ließ sich durch die Eusebianer (s. Eusebius von Nikomedien) gegen Athanasius nicht einnehmen, sondern sprach denselben 343 frei und wirkte mit, daß er 349 wieder nach Alexandrien zurück konnte, trat auch auf den Synoden von Mailand 347 und von Rom 351 entschieden gegen die Ketzer auf. J. I. soll es gewesen sein, der Christi Geburtsfest vom Feste Epiphania (s. d.) auf den 25. Dezember verlegte. Seine 2 Briefe, an die Eusebianer und an die Alexandriner, gehören zu den schönsten Denkmälern des christlichen Alterthums. – J. II., von Albizzoli bei Savona, ein Neffe Sixtus IV. und Feind Alexanders VI., regierte 1503–1513, tüchtig als weltlicher Fürst sowie als Soldat, dagegen klein als Papst. Den Kirchenstaat zu vergrößern, Italien von Fremden, namentlich von den Franzosen zu säubern, die Ungläubigen wo möglich als Feldherr an der Spitze eines Heeres zu bekämpfen – darauf liefen die Bestrebungen dieses Papstes hinaus; ging gegen Venedig bis 1510, wo er hatte, was er wollte, kämpfte dann mit Venedig gegen Frankreich. Einer vom Franzosenkönige zusammengetrommelten Aftersynode setzte er die 5. allgemeine Lateransynode entgegen und starb, nachdem er Kaiser Maxens abenteuerliches Ansinnen, ihn zum Coadjutor zu machen, abgewiesen hatte. Für den Bau einer neuen großartigen Peterskirche hat J. II. zuerst zu freiwilligen Beisteuern aufgefordert. – J. III., del Monte, ein Römer, Papst von 1550–1555, nahm das unterbrochene Concil von Trient, dem er als Cardinal und päpstlicher Legat beigewohnt, wieder auf, bestätigte das Collegium germanicum, sandte 1554 den Cardinal Polus wegen Wiedervereinigung Englands mit der Kirche nach London. Man hat diesem Papste als einem Freunde der Jesuiten viel Schlimmes nachgesagt; wahr bleibt, daß er einen 16jährigen Menschen zum Cardinal erhob, dem Nepotismus huldigte und seinen Garten mehr als alle Geschäfte liebte.
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