Drillen [2]

Drillen [2]

Drillen, das In-Reihen-Säen der Früchte, verbunden mit dem Behacken und der sonstigen Bearbeitung derselben während ihrer Vegetation, welches letztere, weil es meistens durch Pferde geschieht, Pferdehacken u. darnach die ganze Bauart Pferdehackenwirthschaft oder Drillcultur genannt wird. Im Orient, hauptsächlich in Bengalen, längst landüblich, ist sie zu uns aus England gekommen. – Zur Drillcultur gehören eigene Maschinen, der Drillpflug und Drillsäemaschinen nach Duckets oder Coks System und geeignete Saateggen; unerläßlich ist, daß der Ackerboden schon zuvor möglichst rein und locker sei. Die engl. Hebel-, Drill-, Säe-Maschinen sind vorzüglich eingerichtet, können auf jede beliebige Reihenweite und für jede Tiefe des Saatkornes gestellt werden, bringen zugleich mit dem Samen auch Guano od. anderen künstlichen Hilfsdünger unter, sind leicht zu handhaben, aber auch theuer genug (10 bis 18 Pfd. Sterl.). – Vorzüglicher als für Halmfrüchte jeglicher Art ist die Reihensaat für sämmtliche Hülsenfrüchte und andere Brachgewächse, wie Turnips, Kartoffeln, Kohl u.s.w., insbesondere aber empfiehlt sie sich für den Repsbau.


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  • Drillen — Drillen, verb. reg. act. 1. Eigentlich, im Kreise herum drehen. An einigen Orten hat man für gewisse leichte Verbrechen anstatt des Prangers besondere Drillhäuschen, welche auf einem Zapfen beweglich sind, worein man den Verbrecher sperret, da er …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • drillen — drillen: Das im Hochd. zuerst im 16. Jh. bezeugte Verb beruht auf einer Weiterbildung der unter ↑ drehen behandelten idg. Wurzel. Das anlautende d ist niederd. – Ablautbildungen dazu sind ↑ drall und ↑ drollig. An die Grundbedeutung… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Drillen — Drillen, 1) im Allgemeinen herumdrehen; 2) die Strafe im Drehhäuschen, s.d.; 3) so v.w. Exerciren mit der Nebenbedeutung des Pedantischen u. Peniblen; 4) (Seew.), die schwere Arbeit am Steuerruder, um das Schiff im Curse zu erhalten; 5) eine Art …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, altdeutsches Wort für drehen, früher Strafe, bei welcher der Delinquent in ein sogen. Drillhäuschen, einen auf einem Unterbau stehenden, um einen Zapfen drehbaren Käfig, gesteckt und darin öffentlich ausgestellt wurde. Heute wird das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen [2] — Drillen, soviel wie bohren; in der Landwirtschaft Getreide in Reihen aussäen (Drillkultur), s. Saat; vgl. auch Angelfischerei …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Drillen — Drillen, das Einüben der Rekruten; in der Seesprache: ein Schiff über seichte Stellen bringen; in der Landwirtschaft in Reihen säen, entweder mit der Hand, nachdem mit dem Pfluge Furchen gezogen sind, oder durch Maschinen (Drillmaschinen [Abb.… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Drillen [1] — Drillen, so viel als drehen; die Einübung der Rekruten in den Anfängen des Exercitiums …   Herders Conversations-Lexikon

  • drillen — Vsw drehen; streng ausbilden erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Erst frühneuhochdeutsch bezeugt, besonders niederdeutsch, auch mittelniederländisch. Hierzu schon mhd. gedrollen rund . Formal kann es sich um eine l Erweiterung der unter drehen… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • drillen — V. (Mittelstufe) streng ausbilden und dabei sehr auf Disziplin achten (beim Militär) Beispiele: Der Unteroffizier drillte seine Soldaten. Der Schütze war sehr gut gedrillt …   Extremes Deutsch

  • drillen — einexerzieren; gründlich ausbilden; abrichten * * * dril|len [ drɪlən] <tr.; hat: immer wieder ein bestimmtes Verhalten, bestimmte Bewegungen o. Ä. von jmdm. ausführen, üben lassen, damit er es in einer entsprechenden Situation genauso tut:… …   Universal-Lexikon

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