Dei gratia

Dei gratia

Dei gratia, lat., von Gottes Gnaden, manchmal auch Dei misericordia, durch Gottes Erbarmung, juvante Deo, mit Gottes Beistand, ein Titel, welcher einer Stelle des Apostels Paulus entlehnt und von geistlichen u. weltlichen Machthabern ursprünglich als Ausdruck frommer Demuth in amtlichen Erlassen angenommen wurde. Schon 356 gebrauchte ihn Papst Felix und laut den Akten der Concilien von Braga 411, Ephesus 431, Chalcedon 451 u.s.w. wurde derselbe im 5. Jahrh. allgemein üblich. In Deutschland ahmten die Bischöfe Kunibert von Köln 623, Bonifaz von Mainz, Hetti von Trier u. A. den Brauch nach und diesen folgten Pipin und die Karolinger, die Kaiser u. Fürsten des deutschen Reiches. Seit dem 16. Jahrh. wurde der Titel D. g. immer vorherrschender der Ausdruck weltlicher Machtvollkommenheit u. seit der napoleonischen Zeit ausschließlich von souveränen Staatsoberhäuptern gebraucht.


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  • Dei gratia — Dei gra|tia 〈[de:i] Abk.: D.G.〉 von Gottes Gnaden (beim Titel von geistlichen u. weltlichen Würdenträgern) [lat.] * * * Dei Gra|tia [lat., zu: deus = Gott u. gratia = Dank]: von Gottes Gnaden (Zusatz zum Titel von Bischöfen, früher auch von… …   Universal-Lexikon

  • Dei gratĭa — (lat., Von Gottes Gnaden), Formel, dem Titel der Monarchen vorgesetzt; kommt zuerst beim Concil von Ephesos (431), bei den Bischöfen u. dann auch bei Äbten in Briefen u. Urkunden als Zeichen der Abhängigkeit von Gott vor; bei den Päpsten in… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Deï gratia — (lat., »von Gottes Gnaden«), Formel, welche die regierenden Herren ihren Titeln vorsetzen. Sie war anfangs bloß ein demütiges Bekenntnis der Abhängigkeit von Gott. So fügten sie zuerst die Bischöfe auf dem Konzil zu Ephesos bei der Verurteilung… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Deï gratia — Deï gratĭa (lat.), von Gottes Gnaden, ein Zusatz, den kirchliche Würdenträger seit 431 ihrem Titel beifügten; seit den Karolingern bedienen sich auch weltliche Fürsten dieses Zusatzes zur Bezeichnung einer von aller irdischen Macht unabhängigen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Dei gratia — Das Gottesgnadentum ist eine Begründung für monarchische Herrschaftsansprüche. Der Begriff entwickelte sich aus dem Titelzusatz Dei Gratia („von Gottes Gnaden“). Es findet seinen Ausgangspunkt bei den Karolingern, speziell bei Pippin dem Jüngeren …   Deutsch Wikipedia

  • Dei gratia — adv. by the grace of God. Etymology: L * * * ‖ Dei gratia [L.] By the grace of God: see grace …   Useful english dictionary

  • Dei Gratia; Dei Et Apostolicae Sedis Gratia —     Dei gratia; Dei et Apostolicæ Sedis gratia     † Catholic Encyclopedia ► Dei gratia; Dei et Apostolicæ Sedis gratia     (By the grace of God; By the grace of God and the Apostolic See)     A formulæ added to the titles of ecclesiastical… …   Catholic encyclopedia

  • Dei gratia; Dei et Apostolicæ Sedis gratia — • A formulæ added to the titles of ecclesiastical dignitaries Catholic Encyclopedia. Kevin Knight. 2006 …   Catholic encyclopedia

  • DEI-GRATIA titulus — quo olim usi sunt, non solum Archiepiscopi, Episcopi, Duces: sed etiam Abbates, Priores, Comites, minimi interdum Magistratus et Legati. Comites praesertim, iura Regia obtinentes, et Abbates mitrati, vulgo Angl. Abbots Souverains, Indignantibus… …   Hofmann J. Lexicon universale

  • Dei gratia — Dei gra|tia 〈[de:i ] Abk.: D. G. 〉 von Gottes Gnaden (beim Titel von geistl. u. weltl. Würdenträgern) [Etym.: lat.] …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

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