- Corpus juris
Corpus juris, Rechtsbuch, Rechtssammlung. Insbesondere wird darunter die röm. Rechtssammlung des Kaisers Justinian verstanden, die als gemeines Recht auch in Deutschland aufgenommen wurde (C. j. civilis, romani, Justinianei). Dieselbe enthält 1) die Institutionen, eine kurze von Tribonian, Theophilus u. Dorotheus (wesentlich nach Gajus) angefertigte Zusammenstellung der wichtigsten Rechtswahrheiten, mit Gesetzeskraft vom 30. Dez. 533; 2) die Pandecten oder Digesten, ein durch 17 Rechtskundige (an ihrer Spitze Tribonian) verfertigter Auszug aus 39 Juristen (Ulpian, Paulus, Papinian, Gajus u.s.w.), mit Gesetzeskraft vom 30. Dezbr. 533; 3) den Codex, eine neue Sammlung kaiserl. Constitutionen (repetita praelectio) als Gesetz vom 16. Novbr. 534; 4) die Novellen, eine Privatsammlung der späteren kaiserl. Constitutionen (die meisten von Justinian, einige von Justinus II., Tiber u. aus den eparchica); 5) anhangsweise 13 Edicte Justinians, nebst den Novellen des Justinus minor, Tibers, Leos, Zenos u. einiger anderer byzantinischer Kaiser. – Ausgaben mit Glossen von Remboldt, Haloander, Porta, Guillard, Russard, Contius, Fehius; ohne Glossen von Gothofred, Gebauer, Spangenberg, Bek, Kriegel, Hermann, Osenbrüggen. – Uebersetzungen, deutsche, von Otto, Schilling und Sintenis; französ. von Velot und Barthelot. – C. j. canonici, s. canon. Recht.
http://www.zeno.org/Herder-1854.