Livland

Livland

Livland, Liefland, ehemaliges selbständiges Herzogthum, jetzt russ. Gouvernement, von der Ostsee, Esthland, Pskow, Witepsk und Kurland begränzt, von der Düna, Aa u. Oger bewässert, hat viele Seen, unter ihnen den großen Peipus, ist 8531/2 QM. groß und zählt 850000 E. L. ist waldig, doch nicht unfruchtbar, führt Holz, Getreide, Flachs u. berühmten Leinsamen aus. Die Bewohner sind Livländer, d.h. Deutsche u. Russen, welche sich in Adel u. Bürgerschaft theilen, u. Esthen u. Letten, Bauern, welche zwar seit 1818 der Leibeigenschaft entbunden sind, jedoch noch harte Abgaben u. Frohndienste leisten müssen. Die Landesreligion ist die protestant., die jedoch namentlich unter dem Adel- und Bauernstande durch den von der Krone begünstigten Proselytismus fortwährend an die russ.-griech. Kirche verliert. Hauptstadt ist Riga; eingetheilt ist L. in die Kreise Riga, Wenden, Dorpat, Pernau, Oesel. – L. gehörte ursprünglich zu Rußland; die Colonisation begann 1158 durch Bremer u. Lübecker Kaufleute, seit 1186 erfolgte allmälig die Unterwerfung der Einw. Die livländ. Schwertritter verbanden sich mit dem deutschen Orden und bemächtigten sich L.s, Esthlands, Kurlands u. Semgallens (vgl. die betr. Art. u. Deutscher Orden), der es bis zur Auslösung seiner Macht in den Ostseeprovinzen behauptete. 1561 fiel es an Polen und war der Zankapfel zwischen diesem, Rußland u. Schweden; letzteres gewann es 1660 im Frieden zu Oliva, verlor es aber 1721 an Rußland. (Kohl: die deutsch-russ. Ostseeprovinzen, Stuttgart 1840; Kruseʼs Necrolivonica und Urgeschichte der Ostseeprovinzen.)


http://www.zeno.org/Herder-1854.

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  • Livland — Livland, veraltet Liefland[1], auch Eifland, lateinisch Livonia, livisch Līvõmō, lettisch Livonija, russisch Ливония/Liwonija, estnisch Liivimaa, ist die Bezeichnung für eine historische Landschaft im Baltikum. Der Name leitet sich ab vom finno… …   Deutsch Wikipedia

  • Livland [1] — Livland (neulateinisch Livonia), russisches Gouvernement, an die Ostsee, Esthland, St. Petersburg, Pskow, Witebsk u. Kurland grenzend, mit Inbegriff einiger Inseln (Ösel etc.) 831,88 QM.; hügelig, wasserreich, zum Theil fruchtbar. Die höchste… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Livland — Livland, russ. Gouvernement an der Ostsee, nach den Liven (s.d.) benannt, 47.030 qkm, 1.299.365 meist luth. E., im SW. Letten, im NO. Esten (die Dorfbewohner, zusammen 83 Proz.), in den Städten Deutsche (Adel und Bürgertum, 7,5 Proz.) und Russen… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Livland [2] — Livland, wurde von den Letten bewohnt u. erst seit 1158 in dem übrigen Europa bekannt, als ein Bremer Kauffahrteischiff, an die Küste getrieben, bei der Mündung der Düna landete. Nach kurzem Widerstande fing sich mit den Eingebornen ein… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Livland — (hierzu die Karte »Russische Ostseeprovinzen«), nach älterer Schreibweise Liefland (lat. Livonia), jetzt eine der drei baltischen oder Ostseeprovinzen Rußlands, im Mittelalter aber und gelegentlich auch heute noch das ganze Liv , Esth und Kurland …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Livland — Russische Ostsee Provinzen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Livland — Liv|land; s: historische Landschaft in Estland u. Lettland. * * * Livland,   historische Landschaft im Baltikum; benannt nach den Liven, die an der Westküste des Rigaer Meerbusens und im Mündungsgebiet der Düna siedelten. Als Livland wurde… …   Universal-Lexikon

  • Livland — z. EE, LV Livonsko, Liivimaa, Vidzeme …   Wiener Dialektwörterbuch

  • Livland — Liv|land …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Livland — Lieffland – Blieffland. – Petri, II, 440 …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

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